AOKs erzielen 2015 Rekordergebnis durch Arzneimittelrabattverträge / Zum 1. April starten zwei neue Vertragstranchen

Durch Arzneimittelrabattverträge hat die
AOK-Gemeinschaft im vergangenen Jahr knapp 1,5 Milliarden Euro bei
den Ausgaben einsparen können. Für die gesetzlichen Krankenkassen
insgesamt beliefen sich die Minderausgaben auf rund 3,6 Milliarden
Euro. „Nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr haben wir das Ergebnis
2015 noch einmal verbessern können“, sagte der Vorstandschef der AOK
Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten
AOK-Arzneimittelrabattverträge, Dr. Christopher Hermann, am Freitag
(1. April) in Stuttgart.

Zwei neue Vertragstranchen schließen an die Ende März
ausgelaufenen Verträge der Tranche „AOK XII“ aus dem Jahr 2014 an.
„AOK XV“ und „AOK XVI“ haben eine Laufzeit von jeweils zwei Jahren
und beinhalten Verträge über zusammen 106 Wirkstoffe und
Wirkstoffkombinationen. „Neben den Kontrakten für auslaufende
Verträge sind wieder neue Wirkstoffe hinzu gekommen, die
zwischenzeitlich patentfrei geworden sind und zu denen lebhafter
Wettbewerb besteht. Dazu gehören zum Beispiel das Neuroleptikum
Aripiprazol und das Herzmedikament Eplerenon“, erläuterte Hermann.

Nach Darstellung des AOK-Vorstandschefs haben die Rabattverträge
entscheidend dazu beigetragen, dass die AOK-Gemeinschaft das
vergangene Jahr mit einem leichten Plus abschließen konnte: „Durch
die Arzneimittelrabattverträge haben die AOKs 2015 knapp elf Prozent
bei den Arzneimittelausgaben einsparen können. Der GKV-Schnitt liegt
bei 9,7 Prozent“, so Hermann.

Durch gesetzgeberische Maßnahmen aus dieser Legislaturperiode
prognostizieren Experten einen Ausgabenanstieg im Gesundheitswesen um
bis zu 40 Milliarden Euro. Dazu tragen auch die Entwicklungen im
Arzneimittelbereich bei. Hermann: „Auch vor diesem Hintergrund sind
die bewährten Rabattverträge ein unverzichtbares Instrument, mit dem
eine Krankenkasse ihre Arzneimittelausgaben individuell besser
steuern kann.“

Die zum 1. April 2016 startenden Tranchen im Überblick:
AOK XV:
Laufzeit: 1. April 2016 bis 31. März 2018
Verträge über 103 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen in 105 Fachlosen
(19 im Mehrpartnermodell vergeben)
45 Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
AOK-Umsatzvolumen: 1,9 Milliarden Euro

AOK XVI:
Laufzeit: 1. April 2016 bis 31. März 2018
Verträge über drei Wirkstoffe (alle im Mehrpartnermodell vergeben)
10 Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
AOK-Umsatzvolumen: 150 Millionen Euro

Die Rabattverträge für patentfreie Arzneimittel ermöglichen
Einsparungen ohne Verlust an Qualität in der Arzneimittelversorgung.
Das eingesparte Geld steht zum Beispiel für innovative
Versorgungsformen zur Verfügung. Die Rabattverträge haben den
Wettbewerb im Bereich des Generikamarktes deutlich in Schwung
gebracht. Die laufenden AOK-Verträge decken rund zwei Drittel dieses
Marktes ab. Sie umfassen alle markt- und ausgabenrelevanten
Wirkstoffe. Aktuell laufen Verträge für 276 Wirkstoffe und
Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von
insgesamt rund fünf Milliarden Euro (Stand April 2016).

Mehr Informationen: aok-rabattvertraege.de

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