Mangelnde Einnahmetreue von Medikamenten, auch
Non-Compliance genannt, ist nicht nur mit einer hohen Morbidität und
Sterblichkeit assoziiert, sondern für das Gesundheitssystem auch
teuer. Laut Marktforschungsinstitut IMS Health entstehen durch die
falsche Anwendung von Arzneimitteln in Deutschland jährlich Kosten in
Höhe von 19 Mrd. Euro, das entspricht 6 Prozent der gesamten
Gesundheitsausgaben von 294 Mrd. Euro. In der Verbesserung der
mangelnden Einnahmetreue von Medikamenten läge dabei mit 13 Mrd. Euro
das größte Einsparpotential. „Apotheker können viel dafür tun, die
Einnahmetreue zu verbessern und damit auch die Gesundheitskosten zu
senken“, sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Wenn Patienten
Schwierigkeiten mit der Anwendung von Arzneimitteln haben oder die
Einnahme unbeabsichtigt vergessen, kann der Apotheker Hilfestellungen
anbieten.“
Jeder zweite Patient nimmt seine Medikamente bei einer
Langzeittherapie nicht wie vom Arzt vorgesehen ein. „Die meisten
Arzneimittel werden vom Arzt verordnet und, abgesehen von der
Zuzahlung, von der Krankenkasse bezahlt. Werden die verordneten
Medikamente nicht oder nicht richtig eingenommen, können sie dem
Patienten nicht nutzen – verursachen aber Kosten bei der Krankenkasse
und damit bei der Versichertengemeinschaft“, sagt Schmidt. „Apotheker
wollen die Arzneimittelanwendung in Zukunft langfristig begleiten.
Das verbessert die Einnahmetreue und damit das Therapieergebnis;
insgesamt sparen die Krankenkassen Geld.“
Die ABDA und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben im
ABDA-KBV-Modell bereits 2011 Maßnahmen vorgestellt, wie Ärzte und
Apotheker gemeinsam die Arzneimitteltherapie noch besser und
preiswerter gestalten können. Voraussichtlich Anfang 2014 startet die
Umsetzung in Sachsen und Thüringen, unterstützt von der AOK PLUS. Auf
Basis einer Wirkstoffverordnung und eines Medikationskatalogs werden
Ärzte und Apotheker ein gemeinsames Medikationsmanagement anbieten,
auch mit dem Ziel der Verbesserung der Einnahmetreue.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter
www.abda.de
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Dr. Ursula Sellerberg, MSc,
Stellvertretende Pressesprecherin
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