bpa kritisiert zu geringe Vergütungen sowie die drohende Abschaffung des Altenpflegeberufs

„Es ist nicht einzusehen, dass Sachsen bei der
Bezahlung von Pflegekräften im bundesweiten Vergleich auf unterster
Stufe steht“. Mit klaren Worten wies der bpa-Landesvorsitzende Dr.
Matthias Faensen auf dem 6.Sächsischen Unternehmertag Pflege in
Dresden auf die regional ungleiche Bezahlung hin. Rund 150
Teilnehmer, hauptsächlich aus den sächsischen Mitgliedsunternehmen
des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
sowie weitere Gäste diskutierten dort über Vergütungen und
Arbeitsbedingungen in der Altenpflege. Bereits die Tatsache, dass
Fachkräfte in den ostdeutschen Bundesländern durchschnittlich
eindeutig weniger verdienen als ihre westdeutschen Kollegen,
unterstreicht die Notwendigkeit der Vereinbarung angemessener
Entgelte. „Ziel muss es daher sein, in den nächsten Jahren eine
Angleichung an das durchschnittliche Bundesniveau zu erreichen“,
forderte Faensen mit Blick auf die politischen Akteure und
Kostenträger in Sachsen. „Wären die sächsischen Einrichtungen an
dieser Stelle konkurrenzfähig, würde auch keine Abwanderung mehr von
Pflegekräften in die westdeutschen Bundesländer erfolgen und zugleich
dem Fachkräftemangel in Sachsen entgegengewirkt.“

Eine Absage wurde auch dem Entwurf des neuen Pflegeberufegesetzes
erteilt. Dieser sieht die Verschmelzung der bislang getrennten, je
dreijährigen Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und
Kinderkrankenpflege zu einer einzigen dreijährigen Pflegeausbildung
vor. „Damit droht eine faktische Abschaffung des Altenpflegeberufes,
obwohl die Zahl der Auszubildenden deutlich steigt. Außerdem geht
das verloren, was Altenpflege so besonders macht: Die soziale
Komponente, das Verständnis für die besondere Lebenslage eines
älteren, hilfebedürftigen und manchmal auch demenziell erkrankten
Menschen. Berufliche Überforderung und fachliche Qualitätsverluste
sind vorprogrammiert“, so Faensen abschließend.

Auf der zuvor stattgefundenen Mitgliederversammlung der
bpa-Landesgruppe wurden Heike Formann als stellvertretende
Vorsitzende, sowie Igor Ratzenberger und Jörg Petzold in den Vorstand
gewählt.

bpa e.V. – Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.
V. (bpa) bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen
(davon über 500 in Sachsen) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
275.000 Arbeits- und ca. 21.000 Ausbildungsplätze
(www.youngpropflege.de, www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 21,6 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Antje Stefan, Leiterin der bpa-Landesgeschäftsstelle
Sachsen, Tel.: 0341/211 05 30, Mobil: 0162/134 135 6