Die Rüge kommt zur rechten Zeit: Während die
gesetzlichen Krankenkassen mit ihrer Vergabepraxis Grenzen austesten,
weist Bundesgesundheitsministers Jens Spahn sie für ihren Spar-Wahn
in die Schranken. „Leider zieht der Minister nicht die
logisch-richtigen Konsequenzen aus drohenden Liefer- und
Versorgungsengpässen. Die Menschen werden sich für 15 Euro
Beitragsentlastung im Monat keine Versorgungssicherheit kaufen
können“, so Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des
Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI).
Krankenkassen-Beitrag senken. Rücklagen stabil halten. Mehr Geld
im Versicherten-Portemonnaie. „Das klingt rosig. Von Weitblick zeugt
der erste Gesetzesentwurf aus dem BMG aber nicht“, so Dr. Martin
Zentgraf. „Die vom Minister zu Recht gescholtene Kassen-Sparpolitik
hat mittlerweile zum Teil gefährliche Auswirkung auf die
Versorgungssicherheit.“ So sind wichtige Wirkstoffe wie Vakzine oder
Antibiotika international nur noch bei einem oder wenigen Anbietern
verfügbar. Und immer weniger Therapiealternativen stehen in
Deutschland den Patienten zur Verfügung. Nicht-Einführung und
Marktaustritte führen zusammen zu einem Rückgang der Verfügbarkeit
auf insgesamt 69 Prozent der AMNOG-fähigen Medikamente.
Zentgraf: „Die Strafandrohung von Beitragssenkungen wird nicht
ausreichen, um der Kassen-Politik Einhalt zu gebieten.“ Das
finanzielle Polster der GKV muss stattdessen für notwendige Reformen
genutzt werden. Die Stabilisierung der Generika-Versorgung, die
Abschaffung von Exklusivverträgen, die Beendigung der Blockade der
Weiterentwicklung von Arzneimitteln mit bewährten Wirkstoffen durch
das Preismoratorium sind richtige Konsequenzen.
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