
Die internationale Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe warnt vor verheerenden Folgen angesichts der von der Bundesregierung geplanten Budgetkürzungen für humanitäre Hilfe um 53 Prozent in diesem Jahr. Im Vergleich zu 2024 ist dies gerade angesichts der weltweiten, andauernden Krisen eine dramatische Reduktion. Zusätzlich soll auch die Übergangshilfe, die in Krisenkontexten nach der humanitären Hilfe geleistet wird, um 25,7 Prozent gekürzt werden. Zur Einordnung: Die Bundesregierung stellt mit den geplanten 1,04 Mrd. Euro beispielsweise sieben Mal weniger Geld für die humanitäre Hilfe weltweit zur Verfügung als der Bau des Berliner Flughafens (ca. 7,3 Mrd. Euro) gekostet hat.
„Die geplanten Kürzungen sind schockierend. 323,4 Mio. Menschen waren allein im vergangenen Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen, Einsparungen sind hier nicht hinnehmbar und kosten Menschenleben. Deutschland muss seine Rolle als zuverlässiger Partner stärken, insbesondere mit Blick auf die enormen Kürzungen der US-Regierung. Angesichts multipler Krisen weltweit, muss die Bundesregierung den Anteil Deutschlands an der globalen humanitären Finanzierung verdoppeln, um mindestens wieder die Position von 2024 einzunehmen“, fordert Dr. Thorsten Klose-Zuber, Generalsekretär der Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe. „Ein Festhalten am gescheiterten Haushaltsentwurf der Vorgängerregierung ist vor diesem Hintergrund unverständlich und unverantwortlich, es widerspricht der Vorbildfunktion Deutschlands sowie dem humanitären Bedarf“, so Klose-Zuber weiter.
Help hat ausgerechnet, wie viel weniger Menschen durch humanitäre Hilfe erreicht würden, wenn es bei den geplanten Haushaltskürzungen bleibt. Als Grundlage der Berechnung dienten dabei die Zahlen der humanitären Bedarfe von 2024 aus dem Global Humanitarian Overview. Setzt die Bundesregierung die geplanten Kürzungen im Haushalt durch, werden nach aktuellen Berechnungen mindestens 6,8 Millionen Menschen von lebensrettender Unterstützung vollständig ausgeschlossen. Dies bedeutet statistisch:
– 4,3 Mio. Menschen, die akut Hunger leiden, erhalten keine Hilfe mehr
– 1,5 Mio. Frauen und Kinder verlieren ihre Basisgesundheitsversorgung
– 1,4 Mio. Menschen verlieren ihren Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung
– 580.000 Kinder erhalten keine Bildungsunterstützung
– 300.000 Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt bekommen keine Hilfe mehr
Diese drastischen Einschnitte lassen nicht nur Millionen Bedürftige im Stich, sondern auch langjährige zivilgesellschaftliche Partnerorganisationen in Krisenregionen. Der Rückzug Deutschlands aus der internationalen Verantwortung als zweitwichtigster Geberstaat ist ein weiterer Systemschock für die humanitäre Hilfe.
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