Warum sich Ministerin Schavan dafür
einspannen lässt und eine "Willkommenskultur" fordert, macht
sprachlos. Deutschland hat bereits eine kaum mehr überbietbare
"Willkommenskultur": sein Sozialsystem, in das man seit Jahrzehnten
bedenkenlos einwandern lässt. Diese oft sehr jungen Menschen werden
durch solche Zuzugsforderungen quasi aufgegeben, anstatt sie zu
integrieren und auszubilden. Oder wie sonst soll die Einschätzung von
Wirtschaftsfüh
von Joerg Helge Wagner Weit über eine Million Menschen unterwegs
und außer Rand und Band, der Alkohol fließt in Strömen, Sicherheits-
und Hilfskräfte kommen an ihre Grenzen – diesen Stresstest bestehen
nordrhein-westfälische Metropolen wie Köln oder Düsseldorf jedes Jahr
am Rosenmontag. Lag es also vor allem an der mangelnden Erfahrung der
Ruhrpott-Großstadt Duisburg, dass ihr "Mega-Event", die diesjährige
Auch zwei Tage nach dem Drama von Duisburg herrschen vor allem
Trauer und Fassungslosigkeit. Das Ausmaß des Unglücks ist für alle,
die nicht dabei gewesen sind, schier unvorstellbar – und wird die,
die es vor Ort miterlebt haben, wohl nie wieder loslassen. Die nach
vielen Katastrophen allenfalls rhetorische Frage nach dem Warum ist
in diesem Fall mehr als ein Ausdruck der Hilflosigkeit. Es ist eine
juristisch relevante Frage, der die Staatsanwalts
Die Katastrophe von Duisburg, sie kann nicht ohne
Konsequenzen bleiben. Selbst wenn sich am Tag danach die Schuldfrage
noch nicht eindeutig zuordnen lässt, so dürfte zumindest die
Staatsanwaltschaft bei Durchsicht von Genehmigungsakten und
Sitzungsprotokollen feststellen, wer sich schlussendlich dafür
starkgemacht hat, die Loveparade auf ein umzäuntes Gelände zu legen,
mit untauglichen Zuwegen. Man wird herausfinden, wer Gegenargumente
plattgebügelt oder gar
Das Grauen ist schwer in Worte zu fassen. Jenseits
der Schuldfrage empfinden auch wir in der Redaktion tiefe Trauer und
Mitgefühl für die Opfer der Tragödie, für Verwandte und Freunde, die
stundenlang ohne Nachricht blieben, die vor dem Fernseher saßen und
wohl die bizarrste TV-Sendung der jüngeren Fernsehgeschichte
verfolgten. Massenpanik, Tote, Dutzende Verletzte – im Hintergrund
wummern die Technobeats weiter.
Bevor Stefan Mappus die Wahl im kommenden Frühjahr komplett
verschenkt, sollte er vielleicht einmal in irgendeinem
Wahlkampfhandbuch nachschlagen: Wer den Gegner in den eigenen Reihen
bekämpft, wird am Ende als Verlierer dastehen. Mit einer nicht mehr
nachvollziehbaren Vehemenz drischt der Landes-CDU-Chef seit Wochen
auf Bundesumweltminister Norbert Röttgen ein. Als ob der im
Alleingang die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke
verhin
Kommentar der Ostthüringer Zeitung (Gera) zu
Loveparade: Dass die Veranstalter ihr Sicherheitskonzept verteidigen,
ist ihr gutes Recht. Doch wahr ist, es ging nicht auf. Dies wiederum
auf einzelne Unbeherrschte zu schieben, ist zu billig. Die Debatte
darüber wird in den nächsten Tagen fern jeder voreiligen
Schuldzuweisung zu führen sein. Das sind die Organisatoren den Opfern
und ihren Familien schuldig. Mit den 19 jungen Menschen, soviel
zumindest ist seit gestern klar,
19 junge Menschen
sind tot. Technobegeisterte, lebensfrohe junge Menschen, die feiern
wollten, die Musik liebten, die die Gemeinschaft Gleichgesinnter
suchten. Für sie und ihre Angehörigen endete das Wochenende des
Duisburger Liebeszuges in einer Katastrophe. Ihnen gilt am Tag danach
das Mitgefühl und die Trauer der glücklich gesund Gebliebenen und
auch das der entfernten Beobachter. Wer die Begeisterung der
jungen Leute für dieses Fest selbst je kennengelernt hat,
Die Imagewerbung hat sich mit der Katastrophe vom
Sonnabend in ihr Gegenteil verkehrt. Aber Entsetzen, Leid und Trauer
legen sich auch wie ein Schleier über den Anlass, der ihr vorausging.
Die Loveparade in ihrer x-ten Ausgabe erscheint selbst vielen aus
der Anhängerschaft wie eine überdimensionierte Kirmes. Sie teilt aber
ihre letztlich sinnentleerten Rituale mit vielen anderen Mega-Events,
die sich niemand mehr zu hinterfragen traut: Image ist alles, Inhalt
nichts.
Die stellvertretende SPD-Bundeschefin und
Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig,
schiebt rechtsextremer Unterwanderung von Erziehungsstätten im
Nordosten einen Riegel vor. Ein so genannter Radikalenerlass soll ab
sofort verhindern, dass die Verantwortung für private Kindergärten in
die Hände von Neonazis oder NPD-Mitgliedern fällt, berichtet die in
Rostocj erscheinende "OStsee-Zeitung" (Montagausgabe).