Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Lufthansa/Streiks

In den Augen der Passagiere muss der Flugverkehr
im Allgemeinen und die Lufthansa im Besonderen allmählich den Ruf der
organisierten Unzuverlässigkeit erlangen – so oft, wie dort gestreikt
wird. Verdi und all die Spezialistengewerkschaften tragen für den
Imageverlust eine Mitverantwortung, indem sie sich im Ringen um die
Mitglieder gegenseitig zu tarifpolitischer Härte anstacheln. Die
Lufthansa ist das Paradebeispiel für die Zerfledderung der
Tariflandschaft – das be

Schwäbische Zeitung: Bayern braucht einen neuen Boss – Leitartikel

Die Gesetzmäßigkeiten des Sports sind nicht
zwingend vergleichbar mit denen des Politikbetriebs oder der
deutschen Wirtschaft. Dennoch erscheint das Vorgehen vom FC Bayern
München ziemlich kühn. Auf der Pressekonferenz keine Fragen nach Uli
Hoeneß und dessen Selbstanzeige wegen Steuerbetrugs zuzulassen, mag
vor einem Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona halbwegs
funktionieren – auf Dauer wird dies aber auch der Rekordmeister nicht
durchhalten. Die Fallh&ou

Schwäbische Zeitung: Geschwächte Linke – Kommentar

Die Linke kennt sich aus mit Nicht-Kandidaten
in der Rolle von Wahlkampflokomotiven: 2002 trommelte Gregor Gysi, in
Berlin gerade als Senator zurückgetreten, wenig erfolgreich für die
Bundestagswahl. Lafontaine wird dasselbe machen. Dass der Saarländer
nicht antritt, ist vor allem gut für das bisher blasse achtköpfige
Spitzenkandidatenteam, das sonst komplett im Schatten des 69-jährigen
Zugpferdes verschwunden wäre.

Geschwächt sind ohne Lafontaine

Stuttgarter Zeitung: HP-Chef: Konsumenten haben zu viele elektronische Geräte

Die Vielfalt der Elektronik in den Händen der
Verbraucher wird in den kommenden Jahren wieder zurückgehen. Dies
sagt Volker Smid, der Deutschlandchef des US-Computerherstellers
Hewlett-Packard voraus: "Im Moment sind wir in einer Phase, in der
die Konsumenten feststellen, dass sie zu viele verschiedene Geräte
besitzen", sagte der HP-Chef der "Stuttgarter Zeitung"
(Dienstagsausgabe).

Beispielhaft sei dafür der Geschäftsreisende, der heute

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Warnstreik bei der Lufthansa

Deutschland steht still, wenn die Gewerkschaft
Verdi es nur will. Allgemeingültigkeit besitzt dieser Satz (noch)
nicht – auf die Situation der Lufthansa und deren Passagiere am
Montag aber trifft der Reim schon weitgehend zu. Wenn eine
Arbeitskampfmaßnahme, wohlgemerkt »nur« ein Warnstreik, Deutschlands
größte Airline zur Absage von 98 Prozent aller Flüge zwingt, liegt
die Frage der Verhältnismäßigkeit auf der Hand. Natürlich sind

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Lafontaine

Bis auf die Kanzlerschaft hat Oskar Lafontaine
fast alle wichtigen Ämter durch. Aber seine politischen Erfolge sind
dennoch mager. Ändern wird sich das vermutlich nicht mehr, denn mit
er Bundespolitik hat er abgeschlossen. Beliebt war er als
Oberbürgermeister von Saarbrücken, unangefochten als
Ministerpräsident an der Saar. Aber als Kanzlerkandidat der SPD ist
er ebenso gescheitert wie als Bundesfinanzminister. Als es für ihn
unangenehm wurde, machte er sich

Rheinische Post: Luftfahrt-Streiks bleiben Kommentar Von Thomas Reisener

Unter dem jüngsten Streik litten gestern wieder
150.000 Lufthansa-Kunden. Aber das Chaos blieb aus. Nach neun
Luftfahrt-Streiks allein in den letzten zwölf Monaten sind die
Passagiere offenbar geübt: Die meisten hatten sich rechtzeitig
Alternativen organisiert. Sie werden in Übung bleiben. Die hohe
Streikfrequenz ist zu einer Konstante der Branche geworden. Das hat
zwei Ursachen. Erstens: Die deutsche Luftfahrt muss inzwischen um
jeden Euro kämpfen, um überhau

Rheinische Post: Testfall für die US-Justiz Kommentar Von Frank Herrmann

Es wäre fatal, würde sich der amerikanische
Rechtsstaat von den Bomben in Boston aus der Bahn werfen lassen.
Würde Barack Obamas Justizminister dem Rat mancher Republikaner
folgen und Dschochar Zarnajew vor einen Militärrichter stellen, den
Mitattentäter womöglich nach Guantánamo verfrachten, ins juristische
Niemandsland. Nein, Zarnajew gehört vor einen ordentlichen Richter in
Boston. Er muss am Tatort zur Verantwortung gezogen werden für sein

Rheinische Post: Ablasshandel für Steuerhinterzieher Kommentar Von Birgit Marschall

Die Selbstanzeige des Herrn Hoeneß ist ein
Elfmeter für SPD und Grüne: Hätten sie das schwarz-gelbe
Steuerabkommen mit der Schweiz im Bundesrat nicht verhindert, wäre
der Fall Hoeneß im Stillen gelöst worden. Hoeneß hätte sich den
bayerischen Finanzbehörden offenbart, ein paar Millionen nachgezahlt
und wäre ansonsten anonym geblieben. Ohne die rot-grüne Heldentat
hätte Hoeneß also der heuchlerische Saubermann bleiben