Lausitzer Rundschau: Europas Pflicht Abschottung gegen Flüchtlinge ist keine Option mehr

55 000 Menschen, das sind so viele, wie in ein
WM-Stadion passen. Die Menschen, um die es hier geht, jubeln aber
nicht ihren Lieblingsmannschaften zu. Sie sitzen auf seeuntüchtigen,
überfüllten Booten und riskieren ihr Leben. 55 000 Menschen, so viele
wie noch nie, haben seit Beginn dieses Jahres die Überfahrt über das
Mittelmeer nach Italien gewagt. Wie soll Europa mit diesen Menschen
und den Hunderttausenden, die ihnen folgen werden, verfahren? Diese
Frage stellt

Börsen-Zeitung: Defizitabbau der anderen Art, Kommentar zum Stabilitätspakt von Detlef Fechtner

Und täglich grüßt das Murmeltier: Es hat
mittlerweile Tradition, dass am Stabilitätspakt gerüttelt wird.
Flexibilität in der Anwendung, heißt eine Worthülse, die in diesem
Zusammenhang gerne gebraucht wird. Dahinter steckt oft die Idee,
bestimmte Ausgaben nicht in die Defizitkalkulation einzurechnen. Etwa
investive Ausgaben, was immer man unter diesem wachsweichen Begriff
verstehen mag. Oder sogenannte Reformkosten – also irgendwelche
Aufwendungen,

Mitteldeutsche Zeitung: zu NS-Tätern

Die deutsche Justiz ist es den Opfern der
Naziverbrechen und ihren Angehörigen schuldig, dass die Taten
aufgeklärt und vor einem Gericht verhandelt werden. Dass die
Schuldigen gefunden und verurteilt werden. Die Opfer haben einen
Anspruch darauf, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt und die Leiden,
die sie erdulden mussten, nicht mit dem Verweis auf die inzwischen
vergangene Zeit abgetan werden. So lange es noch nicht belangte Täter
gibt, muss die Justiz ihnen auf der Sp

Mitteldeutsche Zeitung: zu Spanien

Die größte Herausforderung für den neuen Monarchen
wird sein, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückzuerobern. Felipe wird
beweisen müssen, dass ein königlicher Staatschef, der per
Adelsabstammung ins Amt rückt, sehr viel nützlicher für das Land sein
kann, als ein demokratisch gewählter Staatspräsident. Dies wird ihm
nur gelingen, wenn er seinen hoheitlichen Job mit jener Bürgernähe,
Bescheidenheit und Transparenz führ

Allg. Zeitung Mainz: Sieg der Vernunft / Kommentar von Stefanie Widmann zur Beamtenbesoldung

Den Finanzministern des Bundes und der Länder dürfte
ein ganzer Felsbrocken vom Herzen gefallen sein. Denn was einige
jüngere Beamte da mit ihrer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof
erreichen wollten, hätte den Staatssäckel leicht mal um mehrere
Milliarden Euro erleichtern können. Das Urteil der Luxemburger
Richter ist aber nicht nur aus Sicht der Steuerzahler ein Sieg der
Vernunft, es weist auch einmal mehr jene in ihre Schranken, die
glauben, unter d

Landeszeitung Lüneburg: „Schuld kann nicht relativiert werden“ – Interview mit der Historikerin Dr. Teresa Nentwig über Hinrich Wilhelm Kopf und Unmbenennungen von Straßen

Die Diskussion über Straßennamen weitet sich aus.
Immer mehr Städte überprüfen damalige Entscheidungen. Prominentestes
Beispiel ist der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz vor dem niedersächsichen
Landtag, der aufgrund der nun in den Fokus gerückten Rolle, die der
erste Ministerpräsident Niedersachsens im der Zeit der
Nazi-Herrschaft gespielt hat, umbenannt werden soll.
Moralisch-etische Gesichtspunkte prägen die Debatten. Einigkeit
besteht darüber

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Höhlenrettung:

Kaum ist der Forscher Johann Westhauser aus
der Höhle gerettet, stellt sich die Frage: Wer bezahlt das?
Versicherungen decken die Rettung möglicherweise nicht ab. Noch weiß
man das nicht genau. Sollte notfalls die Allgemeinheit einspringen?
Grundsätzlich ja. Glücklicherweise leben wir in einer solidarischen
Gesellschaft. Wenn ein Mensch wie Westhauser in Lebensgefahr schwebt,
muss ihm geholfen werden. Westhauser war ein erfahrener Experte, aber
Unfälle lassen s

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Spanien:

Der 18. Juni 2014 wird in die Geschichte
Spaniens eingehen. Am Nachmittag dankte König Juan Carlos II. ab, der
das Land 39 Jahre lang aus der Franco-Diktatur in die Demokratie
führte. Nicht ganz so lang war die Hegemonie der Fußballer. Sie
beherrschten die Welt seit 2008, ehe sie am Abend nach dem 0:2 gegen
Chile im berühmten Maracana-Stadion zu Rio de Janeiro ihre
WM-Titelträume begraben mussten. Hier wie dort stehen die Nachfolger
bereit. Am Donnerstag wurde Fel