Sachlichkeit und Pragmatismus – gepaart mit
großem Hilfswillen. Diese Größen müssen die Flüchtlingsdebatte 2016
begleiten. Dazu gehören unbequeme Wahrheiten: Die Flüchtlingskrise
ist in weiten Teilen das Ergebnis politischen Wegsehens gegenüber der
aufkeimenden Terrormiliz IS, sie ist die Folge nationaler Interessen
und Konflikte, die den Westen nur zögerlich interessierten. Und sie
ist das Werk skrupelloser und viel zu lange frei agierender
S
Dieser Papst ist anders. Franziskus gehört nicht
zu den Eigengewächsen der römischen Kurie. Der Mann wurde auch nicht
als Zögling des Vatikans groß, sondern als Bischof der Armen. Er
spricht nicht im Stil eines Universitätslehrers, der ein
theologisches Proseminar abhält, sondern er nennt die Dinge beim
Namen. Das tat der Mann, der sich nach Franz von Assisi benannt hat,
dem Gründer des Franziskanerordens und in Italien verehrten Heiligen
der Armen,
Wir alle haben das Bild noch genau vor Augen.
Ein kleiner syrischer Junge liegt tot am Strand, das Gesicht teils
mit Wasser bedeckt. Sein Körper ist nur bekleidet mit einem roten
T-Shirt und einer kurzen blauen Hose.
Ailan war an einen Strand im Süden der Türkei gespült worden. Ein
junger Polizist nimmt die Leiche in seine Arme und trägt sie davon.
Das Foto ist das Symbol für das Flüchtlingsdrama und das Sterben
hunderttausender Menschen im Mittelmeer
Kurz vor Weihnachten hat das Mitte Oktober von
der italienischen Regierung verabschiedete Stabilitätsgesetz doch
noch die parlamentarische Hürde geschafft. Das wäre positiv zu
werten, würde tatsächlich das drinstecken, was draufsteht:
Stabilität. Das aber ist nicht der Fall. Es geht dem Gesetzgeber nur
um immer neue Wachstumsanreize. Der Schuldenabbau dagegen kommt zu
kurz. Der Haushaltsentwurf 2016 sieht jetzt eine Neuverschuldung von
2,6% des Bruttoinlandpr
Die Routine zu Weihnachten gebietet es seit
Jahren, sich dem Wort des Bundespräsidenten zu widmen. Das ist heute
anders. Grund ist die Auszeichung des Papstes mit dem Karlspreis. Die
Aachener Jury versteht es seit jeher, sich mit ihren diversen
Lobreden in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu
manövrieren. Dass sie in diesem Jahr die Verkündung ihrer Botschaft
so dicht ans Weihnachtsfest setzt, zeugt indes nicht nur von einem
besonderen Verständnis des Eig
Weihnachten 2015. Die Deutschen kaufen Geschenke
für ihre Lieben, genießen das weiterhin milde Wetter, stürzen sich in
Feiern und Weihnachtsmarkttrubel – und haben zunehmend keine Ahnung
von der eigentlichen Botschaft dieses Anlasses. Sie wissen es erst
gar nicht oder haben es verdrängt, dass die heilige Familie bald nach
Jesu Geburt zu Flüchtlingen wurde. Sie floh vor dem Terror des Königs
Herodes nach Ägypten. Das Jesuskind ist einer der prominentesten
Fl
In den Wohnzimmern wird heute alles wie gewohnt
sein: Tannenbaum, Geschenke, Leckereien und Lieder bescheren uns das
gute Gefühl von Weihnachten. Kaum jemand wird merken, dass unser Land
in den letzten Monaten rund eine Million neuer Menschen aufgenommen
hat. Niemand bekommt deswegen weniger Geschenke, und der Speisenplan
wird üppig wie immer sein. Dennoch wird Weihnachten 2015 in die
bundesdeutsche Geschichte eingehen. Denn die vielen Flüchtlinge aus
Syrien, Irak oder Afgha
Alle Proteste haben nichts genützt: Die
Partei "Recht und Gerechtigkeit" hat ihre absolute Mehrheit im
Parlament eingesetzt, um sich das Verfassungsgericht gefügig zu
machen. Gesetze, gegen die ein unabhängiges Gericht sein Veto
einlegen würde, sollen so künftig ungehindert in Kraft treten können.
So ist etwa die Verstaatlichung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
vorgesehen. Angesichts der Verdienste Polens bei den Veränderungen
von 1989
Es ist die gute Nachricht zu Weihnachten:
Der Bundesfreiwilligendienst für die Flüchtlingshilfe findet großes
Interesse, im zuständigen Bundesamt spricht man gar von einem
"Ansturm". Dass sich auch viele Flüchtlinge für die Aufgabe
interessieren, ist ein weiterer Dominostein auf dem bunten Teller.
Denn was könnte – für beide Seiten – integrativer wirken, als die
Arbeit von Flüchtlingen für Flüchtlinge? Die einen, die Bufdis,
Es ist ja nicht so, dass man sich erst seit Leo
Tolstoi mit der Frage befasst, wie Krieg und Frieden zusammen hängen.
Manchmal stehen Krieg, das Morden und Abschlachten, mehr auf der
Tagesordnung. Manchmal weniger. Im Moment mehr. Deshalb befinden sich
derzeit 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.
Zuweilen trügt der Schein und es wirkt, als seien Kriege
geografisch in weite Ferne gerückt, zum Beispiel der Bürgerkrieg in
Syrien. Mit millionenfacher Flucht vor