Die grotesk eskalierten Mottowochen einiger
Kölner Gymnasien verdienen längst nicht mehr den Namen "Abistreich".
Aus einem Jux ist lebensgefährliche Randale geworden. Die
Verantwortlichen müssen bestraft werden, selbstverständlich; selbst
wenn der eine oder die andere das Abitur dann wegen eines
Schulverweises erst ein Jahr später machen kann. Klar sollte jedoch
auch sein: Abi-Aktionen dürfen derbe sein, laut, geschmacklos. Wie
früher scho
Bundeskanzlerin Angela Merkel macht es wie einst
Gerhard Schröder. Der SPD-Kanzler hat sich mit seiner Agenda 2010 um
die Macht gebracht. Er wusste, dass er mit den Arbeitsmarktreformen
politisch für das Land das Richtige tat, aber er wusste auch, dass er
sich damit aus dem Kanzleramt in Berlin regieren würde. Merkel ist in
diesen Wochen fest davon überzeugt, dass ihre Flüchtlingspolitik
inhaltlich und ethisch vollkommen richtig ist. Aber spätestens seit
den Wah
Es war einen Versuch wert. Ankara hat die Gunst
der Stunde genutzt, um von der Europäischen Union (EU) weitreichende
Zugeständnisse für einen gemeinsamen Pakt gegen die illegale
Migration zu fordern. Doch wenn Premier Ahmet Davutoglu an diesem
Freitag am Runden Tisch in Brüssel Platz nimmt, wird er nicht auf
einen eingeschüchterten Club treffen, der jeden Preis zu zahlen
bereit ist. In Brüssel haben die Unterhändler in den zurückliegenden
Tagen alle
Putin ist immer für eine Überraschung gut. Das
für seine Gegner Schlimme dieser Überraschungen ist: Sie sind meist
wohl überlegt und verändern die Lage auf dem geopolitischen
Schachbrett. So auch diesmal mit der Ankündigung und dem sofortigen
Vollzug, einen Teil der russischen Truppen aus Syrien abzuziehen.
Denn dieser Schachzug bringt nicht nur Bewegung in das nahöstliche
Szenario, es bringt dem Zar des 21. Jahrhunderts gleich vier
Vorteile. Erster
Reifeprüfung: durchgefallen. Was sich die
angehenden Abiturienten in Köln kurz vor dem Schulabschluss leisten,
hat mit traditionellen Scherzen nichts mehr zu tun. Dass junge
Erwachsene, die bald das Abitur ablegen und damit in die Arbeitswelt
entlassen werden sollen, ihre Mitmenschen so zurichten, dass sie ins
Krankenhaus müssen, ist nicht nachvollziehbar und lässt Zweifel am
Schulsystem aufkommen. Vielleicht ist der Schulabschluss nach nur
zwölf Schuljahren einfa
Viele haben nach der Wahl vom Sonntag den
Niedergang der Sozialdemokratie beklagt. Dabei ist der Zustand der
CDU im Südwesten mindestens so alarmierend. Denn die Partei droht
sich zu zerlegen, viele Kandidaten sind verbittert, dass sie von
Grünen oder gar von AfDlern um ihre Mandate gebracht wurden. Andere
zeigen verstohlen auf Guido Wolf, wenn sie gefragt werden, ob es an
der Kanzlerin und der Flüchtlingspolitik gelegen habe.
Danke, EZB! Als Sparer bekommt man wegen der von
den Euro-Hütern vorgegebenen Null- und Negativzinsen zumeist keinen
Ertrag mehr; gewerbliche Einleger mit größeren Beträgen werden sogar
auch von Sparkassen immer öfter zur Kasse gebeten. "Verwahrgebühren"
heißt das bei den Öffentlich-Rechtlichen, die ihren Kunden nun die
zweite Rate auf die von der Zentralbank ausgestellte Rechnung
abverlangen wollen: "verursachungsgerechtere Preise&qu
Je rücksichtsloser das Vorgehen, desto
erfolgreicher war Putins Politik. Ihm geht es indes auch nicht um
Assad, sondern um das Signal an Despoten vom Mittleren Osten bis nach
Zentralasien: Moskau ist die wahre Schutzmacht aller Autokraten,
Umsturz von innen oder außen lässt der Kreml nicht zu. Kurzum: auf
uns ist mehr Verlass als auf die USA.
Von Gunther Hartwig Horst Seehofer hat – das lässt sich nicht
bestreiten – einen durch lange Erfahrung geschärften Blick für die
tektonischen Veränderungen, denen die bundesdeutsche
Parteienlandschaft gegenwärtig ausgesetzt ist. Angela Merkel ist zwar
auch nicht mehr ganz neu im Geschäft, aber die CDU-Vorsitzende sieht
die aktuellen Erschütterungen, von denen die Union ebenso betroffen
ist wie ihr Berliner Koalitionspartner SPD, mit
Haben die Stromriesen nicht genug Milliarden mit
ihren Atomkraftwerken verdient, die eine große Minderheit seit
Jahrzehnten und seit Fukushima die Mehrheit der Bevölkerung ablehnt?
Kriegen die Energiemanager den Hals denn nie voll? Schließlich wollen
sie letztlich unser Steuergeld, wenn es um Schadenersatz vom Staat
geht. In etwa so dürfte die Klage der Konzerne vor dem
Verfassungsgericht bei vielen Bürgern ankommen.