DormagenTalk mit Schulministerin Feller

DormagenTalk mit Schulministerin Feller
Foto: v.l.n.r.: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Anissa Saysay,
 

Der von Anissa Saysay, Bürgermeisterkandidatin der Stadt Dormagen, ins Leben gerufene DormagenTalk war einmal mehr gut besucht und gut besetzt. Das lag auch an dem hochaktuellen Thema: „Social Media: Chance oder Gefahr?“

In der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums diskutierten engagiert Landesschulministerin Dorothee Feller, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Jörg Hustede, Leiter der Realschule Hackenbroich, und die Bürgermeisterkandidatin Anissa Saysay. Moderiert wurde das beliebte Veranstaltungsformat von dem versierten Journalisten Horst Thoren. Eine der Hauptfragen: Sollen Smartphones aus dem Unterricht verbannt werden?

NRW-Ministerin Dorothee Feller und Bürgermeisterkandidatin Anissa Saysay weiteten das Thema auf die grundsätzliche Fragestellung aus, wie unsere Gesellschaft insgesamt von den sozialen Medien beeinflusst und verändert wird.

Einig waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde, dass die sozialen Medien aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken seien. Deshalb bringe es auch nichts, zu glauben, man könne die Nutzung im Unterricht verbieten. Denn: Die meiste Zeit ihres Lebens würden die jungen Leute nicht in der Schule verbringen, sondern in der Familie und mit Freunden. Die Ministerin bilanzierte, dass es darauf ankomme, den jungen Menschen rechtzeitig beizubringen, wie man sinnvoll mit den neuen Medien umgehe, um sie gewinnbringend zu nutzen.

Jörg Hustede, Leiter der Realschule Hackenbroich, machte darauf aufmerksam, dass die Sozialen Medien bei den Schülern einen „irrsinnig“ hohen Stellenwert hätten.

Horst Thoren konstatierte, dass es vielfach nötig sei für die Nutzer der Medien, „journalistische Recherchefähigkeiten“ zu entwickeln, um zu erkennen, ob Inhalte wahr oder gefälscht seien.

Saysay forderte von den Eltern, sich mehr dafür zu interessieren und auch zu kontrollieren, was ihre Kinder sich anschauen würden und wo sie in die sozialen Medien „eintauchen“. Nur dann, wenn die Eltern darüber informiert seien, könnten sie auch mit ihren Kindern über den Umgang mit den Medien sprechen und das Nutzungsverhalten ihrer Kinder steuern.

Dass das Thema für unsere Gesellschaft höchst wichtig ist, zeigt die Besucherzahl der Veranstaltung: Rund 150 Interessierte, darunter Rita Süssmuth, Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit a.D. und Präsidentin des Deutschen Bundestages a.D., Bürgermeister Erik Lierenfeld sowie etliche Schulleiter, Lehrer, Schüler und Eltern, folgten den aufschlussreichen Vorträgen, Meinungen und Thesen der Diskutanten.

Insgesamt stießen die Diskussionsteilnehmer auf breite Zustimmung mit ihren Forderungen zum Umgang mit den sozialen Medien. Man war sich einig, dass diese Medien zwar auch Suchtgefahren in sich bergen würden, es aber auf den kontrollierten und sinnstiftenden Umgang ankomme, damit der Umgang mit den sozialen Medien eine Hilfe und keine Gefahr gerade für die jungen Menschen darstelle.