Zum ersten Mal haben Forscher den Zusammenhang zwischen dem 
Rabattvertragsmodell und Lieferproblemen von Arzneimitteln wissenschaftlich 
untersucht. Die von Pro Generika in Auftrag gegebene Studie des IGES Instituts* 
zeigt: Rabattverträge mit einem einzigen Hersteller führen öfter zu 
versorgungskritischen Situationen als solche, die mit mehreren Unternehmen 
geschlossen werden.
Erst vergangene Woche hatte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) der ABDA 
eine Studie vorgelegt, die alle Rabattarzneimittel auf ihre Verfügbarkeit in den
vergangenen Jahren analysiert und herausgefunden: Die Anzahl der nicht 
verfügbaren Rabattarzneimittel hat sich von 4,7 Millionen in 2017 auf 9,3 
Millionen Packungen in 2018 verdoppelt. Jetzt lässt die IGES-Studie einen 
weiteren Schluss zu: Dass ein Apotheker ein anderes als das Rabattarzneimittel 
abgegeben musste, kommt immer dann besonders oft vor, wenn der Rabattvertrag im 
Exklusivmodell geschlossen wurde.
Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer sagt dazu: „In der Diskussion um 
Lieferengpässe wird die Zahl der Nichtverfügbarkeit oft klein geredet. Einige 
Krankenkassen geben an, dass der Anteil der nicht verfügbaren Wirkstoffe bei 
gerade einmal 0,6 Prozent liege. Unsere Studie aber zeigt, dass es besonders in 
Exklusivverträgen zu mehr Lieferausfällen kommt.“
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
   – 60 Prozent der Verordnungen, die vom Apotheker mit dem Hinweis 
     auf eine Lieferunfähigkeit abgegeben wurden, stammten 
     ursprünglich aus Rabattverträgen mit nur einem Hersteller.
   – Bei einigen Wirkstoffen lag der Anteil sogar bei knapp 90 
     Prozent.
   – Exklusivverträge wurden im Betrachtungszeitraum verstärkt von 
     Kassenarten wie der Ersatzkrankenkassen und der AOK 
     abgeschlossen, andere Kassenarten setzten hingegen auf 
     Rabattverträge mit mehreren Herstellern.
Zum Hintergrund: In den Rabattverträgen legen die Krankenkassen fest, welche 
Hersteller ihre Versicherten mit den einzelnen Wirkstoffen versorgen. Diese 
Versorgung können die Kassen entweder auf mehrere Schultern verteilen 
(Mehrpartnermodell) oder bloß einem Unternehmen übertragen (Exklusivmodell). 
Letztere sind für die Kassen aus Kostengründen interessanter, aber – und genau 
das zeigt die IGES-Analyse – auch fragiler.
Hier finden Sie die Zusammenfassung sowie die gesamte Studie zum Herunterladen: 
https://www.progenerika.de/presse/pm-26-11-2019-sonder-pzn/
*  Datengrundlage sind die in Apothekenrechenzentren gesammelten 
Arzneimittelabrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus dem 
Jahr 2017.
Pressekontakt:
Pro Generika e.V.
Anna Steinbach
Leiterin Kommunikation
Tel. 030/81616090 / E-Mail: presse@progenerika.de
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Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/54604/4450510
OTS:               Pro Generika e.V.
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