Der neue Chef der Modemarke Esprit spricht
Klartext: „Wir sind uns einig, dass die Marke Esprit für nichts
steht. Die Marke hat ihre Energie verloren“, sagte CEO Anders
Kristiansen dem Fachmagazin TextilWirtschaft.
Seit Jahren verliert Esprit mit Sitz in Ratingen bei Düsseldorf
und Hongkong Kunden an andere stationäre und online tätige Händler,
kämpft mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen.
Neben der Verkleinerung von Kollektion und Ladennetz stehen jetzt
erhebliche Einschnitte beim Personal an. „Es ist geplant, dass rund
40 Prozent der Mitarbeiter weltweit, die nicht in den Stores
beschäftigt sind, gehen müssen“, so Kristiansen in der
TextilWirtschaft. Damit dürfte es vor allem Beschäftigte in den
Zentralen treffen. Gespräche mit den Betriebsräten liefen bereits.
Esprit werde künftig schneller auf Markttrends reagieren. „Eine
Marke muss den Konsumenten geben, was sie wollen und nicht das, was
den Machern gefällt“, sagte er. Passformen sollen weniger häufig
verändert, Farbvariationen aber reduziert werden. Das Unternehmen
werde sich weniger auf „modische Highlights“, als auf Basic-Produkte
konzentrieren – denn die verkauften sich besser. Esprit stehe vor
allem für Hosen, T-Shirts und Pullover. Kristiansen kündigte an, in
den eigenen Läden 20 bis 30 Prozent weniger Produkte anzubieten. Das
Hauptaugenmerk der Veränderungen werde auf Deutschland liegen. „Das
ist entscheidend, weil wir hier die Hälfte unseres Umsatzes
erzielen“, so Kristiansen.
Restrukturierung und Ladenschließungen dürften nach Angaben des
CEO drei bis fünf Jahre dauern und 168 bis 190 Mio. Euro kosten. „Ab
Jahr fünf“, also ab 2023, wolle das Unternehmen eine Ergebnismarge
(Ebit) von 5 bis 7 Prozent erzielen.
Zum harten Konkurrenzkampf im Mainstream-Markt der Mode, in dem
auch S. Oliver, Tom Tailor und andere Marken große Rollen spielen,
prophezeite Kristiansen: „Es ist kein Platz für uns alle, aber
dennoch bin ich überzeugt, Esprit überlebt.“ Er sei überzeugt, „dass
wir den Turnaround schaffen“, sagte Kristiansen.
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