Sperrfrist: 07.11.2018 05:00
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   Gestiegene Preise von Häusern und Grundstücken in den 
mitteldeutschen Großstädten führen zu einem Eigenheim-Bauboom in 
ländlichen Regionen. Das ergaben Recherchen des Nachrichtenmagazins 
„Exakt“. Demnach werden außerhalb der Großstädte wieder mehr 
Eigenheime gebaut. Waren die Zahlen nach dem Bauboom in den 1990er 
Jahren drastisch zurückgegangen, steigen sie seit einigen Jahren laut
den Statistischen Landesämtern stetig. So wurden 2017 in 
Sachsen-Anhalt außerhalb der Großstädte mit 2.244 mehr als doppelt so
viele Baugenehmigungen für Gebäude mit ein oder zwei Wohnungen 
erteilt als noch zehn Jahre zuvor. In Sachsen (3.648) und Thüringen 
(1.828) betrug der Zuwachs im selben Zeitraum jeweils knapp 40 
Prozent.
   Immobilien-Experte Stefan Kofner von der Hochschule Zittau/Görlitz
führt die Entwicklung auf die steigenden Immobilienpreise in den 
Großstädten zurück. „Was wir in den ländlichen Kreisen in 
Mitteldeutschland beobachten können, im Umfeld der großen Städte, ist
eine gewisse Fluchtbewegung vor hohen innerstädtischen 
Immobilienpreisen und hohen Bodenpreisen“, sagte Kofner MDR-„exakt“. 
Der Traum vom eigenen Heim werde dann vor allem auf dem Land 
verwirklicht.  Die Wohneigentumsquote in Ostdeutschland ist dennoch 
nach wie vor sehr niedrig. „In Sachsen ist es nur ein Drittel, das im
eigenen Wohneigentum lebt“, sagte Kofner weiter.
   Der Eigenheim-Boom auf dem Land hat mit der Verödung der Zentren 
von Kleinstädten allerdings auch seine Kehrseite. „Im Freistaat 
Sachsen haben wir wirklich ein großes Problem mit Ortskernen, die 
vernachlässigt und teilweise in verfallenem Zustand sind“, so der 
Immobilien-Experte. Es gebe dort ruinöse und leerstehende Immobilien.
„Das ergibt insgesamt kein schönes Bild und das wirkt sich auch auf 
das Lebensgefühl der Menschen aus.“ Die Politik müsse in Zukunft mit 
einer Art Lotsenfunktion, etwa durch gezielte Förderungen, auch die 
Sanierung von alten Häusern in Innenstadtlagen unterstützen.
   Mehr dazu in „Exakt“, 07.11.2018 – 20.15 Uhr, im MDR-Fernsehen und
unter mdr.de/investigativ.
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