Innungskrankenkassen: Arzneimittel-Reform muss Medikamenten-Preise senken

Die Innungskrankenkassen begrüßen den heute
vorgestellten Arzneiverordnungs-Report 2010 als Beitrag zur
Versachlichung der Diskussion um das hohe Preisniveau der
Arzneimittel in Deutschland sowie über bestehende Einsparpotentiale.
„Der internationale Preisvergleich des AVR belegt eindrucksvoll, dass
wir mit dem AMNOG auf dem richtigen Weg sind. Das AMNOG muss jetzt
ohne Abstriche auch verabschiedet werden“, so Rolf Stuppardt,
Geschäftsführer des IKK e.V., Interessenvertretung der
Innungskrankenkassen auf Bundesebene.

„Wir erwarten, dass mit dem aktuellen Gesetz zur Neuordnung des
Arzneimittelmarktes die teilweise willkürliche Preispolitik bei
Arzneimitteln hierzulande ein Ende hat“, so Stuppardt. Die
Innungskrankenkassen setzen ihre Hoffnungen auf die schnelle
Nutzenbewertung. „Sie ist eine Grundvoraussetzung, damit der
besondere Nutzen eines neuen Medikamentes zügig und zuverlässig
erkannt wird und der Preis sich hieran orientiert. Nur so können die
Versicherten und Patienten von Innovationen profitieren. Zugleich
bleibt die soziale Krankenversicherung langfristig finanzierbar“,
untermauert Stuppardt. „Das AMNOG bietet damit Anreiz, die Qualität
der Arzneimittelforschung zu verbessern und Innovationen zu fördern.“

Dabei sollte die Entscheidungshoheit des Gemeinsamen
Bundesausschusses gestärkt werden, der als hoheitlich Beauftragter
der Kosten- und Leistungsverantwortlichen in zumutbar kurzen Fristen
mit Unterstützung der Industrie auf Basis einer vernünftigen
Verfahrensordnung Entscheidungen treffen müsse. Parlament und
Exekutive sollten sich hier nicht einmischen.

Die Preisvergleiche im AVR belegen deutlich, wie gerade bei teuren
Medikamenten die 19%ige Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf die
Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung durchschlägt. „Jetzt
wäre noch Gelegenheit, auch dieses Problem im Rahmen der Neuordnung
des Arzneimittelmarktes anzugehen und durch einen reduziertem
Mehrwertsteuersatz, wie in Europa üblich, bis zu vier Milliarden
Euro zusätzliche Einsparungen zu generieren“, erklärt Stuppardt.

Über den IKK e.V.:

Der IKK e.V. ist die Interessenvertretung von Innungskrankenkassen
auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die
Interessen seiner Mitglieder und deren mehr als 4,5 Millionen
Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des
Gesundheitswesens zu vertreten. Dem IKK e.V. gehören die BIG direkt
gesund, die IKK Brandenburg und Berlin, die IKK classic, die IKK
gesund plus sowie die Vereinigte IKK an.

Pressekontakt:
Iris Kampf
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