Das ist schon bemerkenswert. Nach nur vier Stunden Verhandlungen
rufen die Gewerkschaften bereits zu Warnstreiks im öffentlichen
Dienst auf. Die Tarifrunde eskaliert, bevor sie richtig begonnen hat.
Was ist da los? Auffallend war von Anfang an die relativ hohe
Forderung der Arbeitnehmer. 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber
200 Euro – in den unteren Einkommensgruppen bedeutet das nach
Berechnungen der Arbeitgeber Aufschläge von bis zu 13,8 Prozent.
Ehrensold für Krankenschwestern und Müllwerker? Natürlich ist
diese Anspielung von Verdi-Chef Bsirske nicht ganz ernst gemeint. Und
doch gibt sie einen wichtigen Hinweis auf die gereizte Stimmungslage
im öffentlichen Dienst und weit darüber hinaus.
Man könnte auch sagen: Wenn Vater Staat ein Herz für junge
Pensionäre, in Not geratene Banken und überschuldete Partnerländer
hat, dann darf er sich bei den eigenen Besch
Der Marburger Bund hat im Jahr 2011 seine starke
Stellung als Ärztegewerkschaft und Berufsverband der angestellten und
beamteten Ärztinnen und Ärzte weiter ausbauen können. Zum 1. Januar
2012 waren in den 14 Landesverbänden des Marburger Bundes insgesamt
110.305 Mitglieder organisiert. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete
der Verband einen Zuwachs von 3.827 Mitgliedern (+ 3,6%). "Die großen
Mitgliederzugewinne sind ein hoher Vertrauensbeweis und eine gr
Die halbe Welt hat Deutschland für seine
Gewerkschaftskultur bemitleidet, als es in der großen
Liberalisierungswelle nach der Jahrtausendwende hinterherhinkte. Und
die halbe Welt hat Deutschland beneidet, als es stärker aus der Krise
2008/2009 kam als jedes andere Industrieland. Die Tarifpartnerschaft
hat sich als Anker in bewegten Zeiten erwiesen. Doch zur guten
Tradition gehörte in Deutschland immer auch die Tarifeinheit. Ein
Betrieb, ein Tarifvertrag – das stand nie
Der erneut entflammte Streik der
Flugsicherungsgewerkschaft GdF ist in doppelter Hinsicht schäbig: Zum
einen nutzt die kleine Gewerkschaft ihre Macht auf dem Rücken der
Allgemeinheit dazu aus, um sich mit dem großen Gewerkschaftsbruder
Verdi anzulegen. Deren Mitglieder würden vermutlich zur GdF wechseln,
wenn diese mehr Geld für sie herausholt. Kein Wunder also, dass Verdi
den Streik im Schulterschluss mit dem Arbeitgeber Fraport kritisiert.
Schäbig ist zum ande
Bremen – Der Präsident des Verband der
Automobilindustrie VDA, Matthias Wissmann, hat die IG Metall
aufgefordert, in der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und
Elektroindustrie keine übertriebenen Forderungen durchsetzen zu
wollen. "Ich hoffe, dass es beim Abschluss bei Maß und Mitte bleibt",
sagte Wissmann dem WESER-KURIER (Montagausgabe). "Denn es kommt
darauf an, dass wir bei den Lohnkosten international weiter
wettbewerbsfähig sind." Das sei
Die Zeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb" (AiB)
vergibt in diesem Jahr erneut den "Deutschen Betriebsräte-Preis".
Bereits zum vierten Mal in Folge seit 2009 wird damit die für die
Beschäftigten wichtige, aber zu selten gewürdigte Arbeit von
Betriebsräten ausgezeichnet. Gleichzeitig bietet der Preis ein Forum,
um die vielfältigen Formen betrieblicher Interessenvertretung einer
breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Schirmherrin des "D
Der Zoff um die Forderungen der Flugsicherungs-Gewerkschaft (GdF)
ist in zweifacher Hinsicht nicht ganz ehrlich. Da wäre die GdF, die
ein doppeltes Spiel spielt. Natürlich sind die Forderungen im Sinne
der wenigen Mitglieder. Das setzt die Großgewerkschaft Verdi unter
Druck. Die kann mit Blick auf eine Spaltung der Gesamtbelegschaft
keine derartigen Ansprüche stellen. Zugleich muss Verdi darum bangen,
dass verbliebene Flughafenmitarbeiter zur Konkurr
FRA/mps – Die operativen Vorkehrungen der
Fraport bewähren sich weiter. Nach bisherigem Stand können über 80
Prozent der Flugbewegungen sichergestellt werden. Trotz des heute um
fünf Uhr begonnenen Streiks läuft der Betrieb am Flughafen Frankfurt
geregelt und mit einer guten Pünktlichkeitsquote. Bisher kommt es
lediglich zu 240 Annullierungen bei 1.250 geplanten Flugbewegungen am
heutigen Tag. Im Terminalbetrieb kommt es zu keinen erhöhten
Wartezeiten. In
Tarifforderungen von sechs Prozent und mehr stehen
im Raum und sind ernst gemeint. Wann, wenn nicht jetzt in den guten
Jahren?, sagen sich die Gewerkschaften. Die schwarz-gelbe Regierung
ermuntert die Arbeitnehmer dabei sogar. Die ersten Warnstreiks
zeigen, dass die Bereitschaft für eine heiße Tarifrunde groß ist.
Die Arbeitgeber befinden sich im argumentativen Notstand. Die
Arbeitsmarktlage, die Erträge, die vollen Auftragsbücher, die
Exporterfolge – all das