Die Behandlung von schweren Krebserkrankungen wird 
das Gesundheitssystem nicht zum finanziellen Kollaps führen. Die 
Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Krebsarzneimittel werden 
von 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2009 um jährlich ca. 200 Millionen 
Euro auf 3,8 Milliarden Euro 2013 wachsen. Das ist eine Steigerung 
von ca. 4,8 Prozent pro Jahr. Der Anteil der Krebsmittel an den 
gesamten Arzneimittelausgaben wird sich damit von 9,4 auf 9,7 Prozent
erhöhen. Zum Vergleich: Auch die Ausgaben für alle anderen 
Medikamente zur Grundversorgung werden jährlich um 3,9 Prozent 
zunehmen.
   „In der bis 2013 jährlich erwarteten Ausgabensteigerung für 
sämtliche Arzneimittel von 4,0 Prozent sind lediglich 0,1 
Prozentpunkte durch Krebsmittel bedingt“, sagte der IGES-Chef, Prof. 
Bertram Häussler, bei der Vorstellung einer Prognose zur 
Ausgabenentwicklung bei Krebsarzneimitteln. „Von einer Explosion der 
Ausgaben für Krebsmittel kann daher nicht die Rede sein. Diese  
vielfach prognostizierte Kostenexplosion durch teure Krebsmittel hat 
es weder in der Vergangenheit gegeben, noch wird sie in den kommenden
vier Jahren eintreten“, so Häussler. „Obwohl es zutrifft, dass die 
Kosten pro Behandlung mit den neuen Substanzen vielfach fünfstellige 
Beträge ausmachen, ist die Summe der Ausgaben auf Grund der kleinen 
Patientenzahlen gering.“ Zudem sei die Zahl der neu eingeführten 
Krebspräparate seit dem Jahr 2000 mit drei Neueinführungen jährlich 
stabil. Diese Entwicklung wird bis 2013 konstant bleiben.
   Die von IGES initiierte Studie entstand mit Unterstützung der LAWG
(Local Area Working Group), einer Arbeitsgemeinschaft 
internationaler, forschender Pharmaunternehmen. Für die Prognose 
wurde der Einsatz von Krebsmedikamenten von 2005 bis 2009 analysiert.
Auf Basis dieser Ergebnisse wurden dann Verbrauch und Kosten für 
diese Arzneimittel bis zum Jahr 2013 geschätzt. Darin sind 
epidemiologische Faktoren, Daten klinischer Forschung sowie 
Informationen über Forschungsaktivitäten der pharmazeutischen 
Industrie eingeflossen.
   Der Projektkoordinator der LAWG, Dr. Hans-Nikolaus Schulze-Solce, 
zur Studie: „Die Ergebnisse sollen zur Versachlichung der Diskussion 
um Krebsarzneimittel beitragen. Die pharmazeutischen Unternehmen 
sehen in der Initiative des Bundesgesundheitsministeriums zu einer 
stärkeren Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln einen Schritt zur 
Ermittlung fairer Preise. Diese sind notwendig, um die enormen 
Entwicklungskosten für innovative Präparate zu decken, die häufig nur
wenigen Patienten zu Gute kommen.“
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