Neue Pflegeausbildung in Brandenburg startet mit Nachteilen für die Altenpflege / bpa fordert Gleichbehandlung durch die AOK und kritisiert verspätete Ausgleichszahlungen an Pflegeeinrichtungen

Obwohl die neue generalistische Pflegeausbildung die bestehenden
Ausbildungen in der Alten- und Krankenpflege eigentlich angleichen sollte, ist
die Refinanzierung der Ausbildung in Brandenburg zum Jahresanfang mit deutlichen
Nachteilen für die Altenpflege gestartet. Darauf weist die Landesvorsitzende des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Ellen Fährmann
hin: „Schon jetzt zeigt sich, dass in zentralen Fragen zuerst die Bedürfnisse
der Krankenhäuser berücksichtigt werden und die Altenpflege wieder zurückstehen
muss.“

Fährmann kritisiert, dass Pflegedienste und stationäre Einrichtungen im April
erste Umlagebeträge an den zentralen Ausbildungsfonds abführen müssen, diese
Kosten aber zuvor nicht refinanziert bekommen. „Wenn diese Zahlungen im April
fällig werden, müssen Pflegedienste und Heime in Vorleistung gehen, weil sie
ihren Bewohnern und Klienten die Rechnungen erst im Folgemonat stellen können“,
so Fährmann. Für kleinere Pflegedienste könne dies zeitweise eine hohe
finanzielle Belastung darstellen. Die Kliniken, die ebenfalls erst im April die
ersten Umlagebeträge abführen, erhalten hingegen bereits seit dem Jahresanfang
eine Refinanzierung.

„Die Pflegekassen zögern den Abschluss einer notwendigen Vereinbarung für die
Altenpflegeträger weiter hinaus, während die Krankenhäuser bereits ihre
zusätzlichen Fallpauschalen erhalten“, bemängelt Fährmann. Dieses Vorgehen der
Kassen atme nicht den Geist der generalistischen Pflegeausbildung, sondern sei
ein erneutes Beispiel für die Ungleichbehandlung von Alten- und Krankenpflege.
Die bpa-Landesvorsitzende fordert die Kassen auf, so schnell wie möglich eine
entsprechende Vereinbarung mit den Pflegeanbietern zu schließen, damit die
Refinanzierung der Umlage früher erfolgen kann.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr
als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 400 in Brandenburg) die
größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind
im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die
Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden
Euro.

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Sabrina Weiss, bpa-Landesbeauftragte Brandenburg, Tel.: 0331/97 92 33
70, www.bpa.de

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