neues deutschland: Griechenland: Kritik an Arbeitsbedingungen an von Fraport gepachteten Regionalflughäfen

In Griechenland gibt es Kritik an den
Arbeitsbedingungen an den vom hessischen Unternehmen Fraport
gepachteten Regionalflughäfen. „Seit Fraport da ist, gibt es weniger
Angestellte“, sagte Dimitrios Nanouris, Vorsitzender der Gewerkschaft
des Flughafenpersonals, im Interview mit der Tageszeitung „neues
deutschland“ (Mittwochausgabe). Das Unternehmen beschäftige am
Flughafen in Thessaloniki direkt nur 60 Mitarbeiter, im ganzen Land
etwa 560. Beim Bodenpersonal seien hingegen Subunternehmen aktiv, wo
Beschäftigte lediglich 400 Euro im Monat verdienen. „Davon kann man
nicht leben, dies ist Sklaverei“, so der Gewerkschafter. Ferner
vergäben Subunternehmer nur kurzfristige Arbeitsverträge, da Fraport
mit seinen Partnern nur kurzfristige Verträge vereinbare. Nanouris
kritisierte ferner, dass mehrere Geschäfte im Flughafen schließen
mussten und die Mieten erhöht worden seien.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG, der sich
mehrheitlich im Besitz des Landes Hessen befindet, bekam im Rahmen
des griechischen Privatisierungsprogramms 2014 den Zuschlag für den
»Makedonia Airport« in Thessaloniki und 13 weitere Regionalflughäfen.
Seit September fordert das Unternehmen 70 Millionen Euro
Schadenersatz vom griechischen Staat, da der Zustand der Anlagen
angeblich schlechter ist, als beim Verkauf angegeben.

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