Der im März erzielte Tarifabschluss für die Metall-
und Elektroindustrie sorgt innerhalb der Gewerkschaft IG Metall und
besonders bei den großen Autobauern wie Daimler und Porsche für
scharfe Kritik. Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück sagte
gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Freitagausgabe), er sehe keinen Grund den bayerischen
Tarifabschluss, der als Pilotabschluss für die anderen Landesbezirke
der IG Metall gilt, anzunehmen. „Es geht um unsere Glaubwürdigkeit“,
so Hück. Besonders die lange Laufzeit von 20 Monaten stößt auf Kritik
der Gewerkschaftsbasis. Urspünglich hatte die Gewerkschaft eine
Laufzeit von zwölf Monaten gefordert.
Am kommenden Montag wird die Große Tarifkommission des
mitgliederstärksten IG-Metall-Bezirkes Baden-Württemberg dennoch den
Abschluss höchstwahrscheinlich annehmen. Die Landesbezirksleitung
nimmt die Kritik auf und will auf der Sitzung ein Papier vorlegen
nach dem im Sommer und Herbst auf Konferenzen künftige
Entscheidungskriterien für einen Arbeitskampf diskutiert werden.
„Immer mehr Funktionäre bezweifeln den Willen der IG Metall, einen
Arbeitskampf führen zu wollen“, heißt es in dem Papier, das „nd“
vorliegt.
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