Um die Folgen des Exportstopps von Rüstungsgütern
nach Saudi-Arabien für die Peene-Werft in Wolgast
(Mecklenburg-Vorpommern) auszugleichen, fordert die IG Metall von der
Bundesregierung Unterstützung durch neue Aufträge der Bundeswehr.
„Die Bundesregierung hat Verantwortung für Wolgast“, betonte der 1.
Bevollmächtigte der IG Metall Stralsund-Neubrandenburg, Guido
Fröschke, in einem Interview mit der in Berlin
erscheinendenTageszeitung „neues deutschland“ (Dienstagausgabe).
Diese Aufträge könnten „an Bedingungen zum Umlenken hin zu mehr
Zivilaufträgen geknüpft werden“, erklärte der Gewerkschafter. Mittel-
und langfristig seien Konversionsprojekte richtig.
Für die momentane Lage der Peene-Werker sieht Fröschke darin
jedoch keine Lösung. „Ehe das umgesetzt ist, sind die Schiffbauer
nicht mehr in Wolgast.“ Die Gewerkschaft fordert stattdessen
„wenigstens 80 Prozent Kurzarbeitergeld“, um die Beschäftigten am
Standort zu halten. Denn es gehe nicht allein um den Schiffbau,
sondern um die Zukunft einer ganzen Region.
Am Freitag war Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig (SPD) zu Besuch in dem Werk in der vorpommerschen
Kleinstadt. Wegen des Exportstopps der Bundesregierung für
Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien war Anfang des Monats die
Serienfertigung von Polizeibooten ausgesetzt worden. Den bis zu 150
von Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten machte sie Hoffnung auf eine
Aufstockung des Kurzarbeitergeldes von 60 auf 70 Prozent. Zudem
stellte sie der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Werft im zweiten
Halbjahr 2019 Aufträge der Deutschen Marine in Aussicht. Es sei das
Ziel der Politik, die Werft unabhängig vom Bau von Patrouillenbooten
für Saudi-Arabien zu machen, so Schwesig.
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