Von den knapp drei Millionen Beschäftigten im
Einzelhandel müssen rund 150.000 ihr Gehalt über Hartz IV aufstocken.
Das zeigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, die der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ vorliegen. Demnach
kommen überdurchschnittlich viele Aufstocker aus dem Einzelhandel.
Während diese Branche 8,6 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland
stellt, kommen zwölf Prozent aller Aufstocker aus dem Einzelhandel,
berichtet die Zeitung in ihrer Freitagausgabe.
Angesichts der in der kommenden Woche beginnenden
Tarifverhandlungen im Einzelhandel forderte die
arbeitsmarktpolitische Sprecherin der LINKEN, Sabine Zimmermann: „Wir
brauchen endlich einen gesetzlichen Mindestlohn und eine Stärkung der
Tarifverträge. Um Tarifflucht zu erschweren, muss die Politik dafür
sorgen, dass bestehende Tarifverträge leichter allgemeinverbindlich
erklärt werden können.“ Im Januar diesen Jahres hatten die
Arbeitgeber den Manteltarifvertrag Einzelhandel gekündigt, die
Gewerkschaft ver.di spricht von einem „Generalangriff“. Gleichzeitig
steigen die Umsatzzahlen im Einzelhandel. „Auf Kosten der
Verkäuferinnen haben einige wenige Eigentümer von Handelsketten wie
ALDI, LIDL und Co. ein Milliardenvermögen angehäuft. Das ist nicht
hinnehmbar“, kommentierte Zimmermann.
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