Mit horrenden Beitragserhöhungen hat die private
Krankenversicherung (PKV) in den letzten Jahren immer wieder auf sich
aufmerksam gemacht, nun drohen den knapp neun Millionen privat
Versicherten in Deutschland erneut deutlich höhere Kosten. Der Grund:
Wegen dauerhaft niedriger Zinsen am Kapitalmarkt sehen sich einige
Versicherer dazu gezwungen, den Rechnungszins abzusenken. „Dies wird
definitiv Beitragserhöhungen für die Versicherten zur Folge haben“,
erklärt Ozan Sözeri, Geschäftsführer der WIDGE.de GmbH. „Die
niedrigeren Kapitalzuwächse bei einem abgesenkten Zinssatz müssen
schließlich ausgeglichen werden.“
Mit dem Rechnungszins werden die Altersrückstellungen der
Versicherten verzinst – so sollen im Alter Beitragssteigerungen
abgeschwächt werden. Bislang lag der Zinssatz bei 3,5 Prozent,
inzwischen räumen jedoch viele Versicherungsgesellschaften ein, dass
sie diesen nicht mehr halten können. Bereits für die neuen
Unisex-Tarife, die Ende letzten Jahres eingeführt wurden, haben fast
alle Versicherer eine Absenkung auf 2,75 Prozent oder sogar weniger
vorgenommen. „Während bislang nur Neukunden von dieser Problematik
betroffen waren, wird die jetzt geplante Absenkung auch alle
Bestandskunden treffen“, erklärt Sözeri.
Die Axa hat als erstes Unternehmen offiziell bekannt gegeben, dass
eine Änderung des Rechnungszinses ansteht. Eine aktuelle Untersuchung
zeigt zudem, dass voraussichtlich noch 17 weitere Gesellschaften
diesen Schritt vornehmen müssen. „Hier wird deutlich, dass
Versicherer, die das Kapital konservativ und sicherheitsorientiert
angelegt haben, jetzt besser aufgestellt sind. Bei allen anderen
Gesellschaften sind die Versicherten die Leidtragenden – sie müssen
für die Konsequenzen der jeweiligen Anlagestrategien aufkommen“, so
Sözeri. Eine Möglichkeit für Bestandskunden die Kosten zu senken, ist
laut dem Versicherungsexperten der Tarifwechsel innerhalb der
Gesellschaft.
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