
(Düsseldorf/Mönchengladbach/Neuss/Kempen) – Durch die geplante Pipeline ab Dormagen bis zum Tagebau Hambach würde PFAS in die Grube gepumpt. Dies stelle nach Einschätzung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) in Düsseldorf und am Niederrhein ein erhebliches Umwelt- und Gesundheitsrisiko für die Menschen derzeit und für künftiger Generationen dar.
Der Chempark Leverkusen leite weiterhin erhebliche Mengen gefährlicher Chemikalien, darunter PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) und verbotene Pestizide, in den Rhein ein. Nach BUND-Angaben läge diese Einleitungen teilweise um ein Vielfaches über den behördlichen Orientierungswerten.
Diese Einleitung gefährde nicht nur die Trinkwasserquelle Rhein. Das Rheinwasser solle von einer Entnahmestelle in Dormagen, also unterhalb der Einleitung in Leverkusen, zur Füllung des Tagebaus Hambach genutzt werden. Damit würden PFAS über die geplante Pipeline direkt in den Hambachsee gepumpt: eine erhebliche Gefahr für Grundwasser und Anlieger.
Die ÖDP erinnert daran, dass ein Chemieunfall 2021 Tote und Umweltschäden verursacht habe. Es sei unerträglich, so die ÖDP, dass hochgefährliche Stoffe weiterhin in den Fluss gelangten. Schon damals sei nach der Explosion verlautet worden, man wisse angeblich nicht einmal genau, was alles in den Tanks gelagert war. Dass derzeit immer noch giftige Chemikalien aus diesem Werk in den Rhein flössen, sei ein Unding, so die ÖDP. PFAS seien keine gewöhnlichen Industriechemikalien. Diese seien langlebig, reicherten sich im menschlichen Körper an und stünden im Verdacht, Krebs zu verursachen und das Hormonsystem zu stören. Diese PFAS würden daher auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. Dies stelle eine Zeitbombe für Umwelt und Gesundheit dar.
Erschwerend käme hinzu, dass jetzt „diese Brühe“ auch noch in den Hambachsee gepumpt werden solle und somit das Grundwasser, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen bedrohe.
Die ÖDP Düsseldorf und am Niederrhein habe erhebliche Bedenken gegen die Pläne zur Verfüllung der Grube in Hambach zu einem Hambachsee. Die Einleitung ungereinigten Rheinwassers in die Grube stelle einen Skandal dar, so die Naturschutzpartei. Auch müsse die Einleitung von PFAS und anderen gefährlichen Stoffen oberhalb der Entnahmestelle des Rheinwassers für die Verfüllung in den See sofort gestoppt werden.