Heute hat die AOK die Zuschläge ihrer 7.
Ausschreibung für ihre ab April 2012 geltenden Rabattverträge
veröffentlicht. Auch in dieser Ausschreibungsrunde entfallen die
Zuschläge erneut vor allem auf umsatzstarke Unternehmen. Hierzu
erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:
„Das aktuelle IGES-Gutachten „Generika in Deutschland: Wettbewerb
fördern – Wirtschaftlichkeit stärken“ belegt, dass sich mit den auf
kurzfristige Einsparungen abzielenden Ausschreibungen auch im
Arzneimittelmarkt die negativen Nebeneffekte zeigen, die mit diesem
Instrument bereits in anderen Branchen gemacht wurden. Denn mit den
Ausschreibungen nimmt vor allem die Marktkonzentration – also die
Verteilung großer Umsatzanteile auf wenige Unternehmen – deutlich
zu.“
Diesen Effekt kann man entsprechend auch an den heute
veröffentlichten Zuschlägen der 7. AOK-Ausschreibung klar ablesen.
Das größte deutsche Krankenkassensystem hatte ursprünglich 105
Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in acht Gebietslosen
ausgeschrieben. Allerdings hatte die AOK nach und nach einige
Wirkstoffe aus der Ausschreibung zurückgezogen, so dass am Ende
Zuschläge für 90 Wirkstoffe erteilt wurden. Hierauf hatten sich nach
AOK-Angaben mehr als 80 Pharmaunternehmen und Bietergemeinschaften
beworben.
Die erteilten Zuschläge spiegeln diese Vielfalt allerdings nicht
wider. Im Gegenteil: Auf die vier größten Unternehmensgruppen
entfallen 435 von insgesamt 713 Zuschlägen; das sind mehr als 60
Prozent der Zuschläge. Zum Vergleich: Für den Generikamarkt ohne
Rabattverträge hatte das IGES einen Umsatzanteil der zehn
umsatzstärksten Unternehmen von lediglich 35 Prozent errechnet.
„Pro Generika tritt für einen nachhaltigen Wettbewerb auf dem
Generikamarkt ein. Denn die Analyse des IGES zeigt: Wettbewerb
entsteht nicht durch die Rabattverträge, sondern dadurch, dass sich
Generikaunternehmen nach Patentablauf an dem intensiven
Preiswettbewerb beteiligen. Je mehr Unternehmen am Markt agieren,
umso intensiver ist der Preiswettbewerb. Dieser nachhaltige
Wettbewerb ist die wichtigste Grundlage für nachhaltige Einsparungen
im patentfreien Arzneimittelmarkt.“
Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
info@progenerika.de, www.progenerika.de
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