Heute wurde in Berlin der neue
Arzneimittelverordnungsreport (AVR) 2011 der AOK vorgestellt. In
Bezug auf Generika kommt er auf ein vermeintliches zusätzliches
Einsparpotential von 3,3 Milliarden Euro in 2010.
Hierzu erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:
„Der AVR arbeitet mit unsauberen Fakten und Daten. Erstens
unterscheidet er nicht zwischen Generika und patentfrei gewordenen
Erstanbieterpräparaten (Altoriginale), sondern fasst beide als
„Generika“ auf. Dabei ignoriert er bewusst, dass Generika im
Durchschnitt ab Werkstor nur ein Drittel dessen kosten, was für die
Altoriginale fällig wird.
Darüber hinaus vergleicht er Apothekenverkaufspreise in
Deutschland und Großbritannien und nicht die Preise ab Werkstor. Nur
letzteres ist jedoch zulässig, denn in den Apothekenverkaufspreisen
sind bekanntlich die Zuschläge für Großhandel und Apotheken sowie die
gesetzliche Mehrwertsteuer enthalten. Und diese verteuern gerade in
Deutschland preisgünstige Generika.
Der Unterschied wird mehr als deutlich, wenn man die letzte Studie
des Europaparlaments zu Arzneimittelpreisen vom März 2011 als
Vergleich heranzieht: Denn gerade beim vom AVR analysierten Wirkstoff
Omeprazol hat der Hersteller in Deutschland lediglich den gleichen
Anteil am Apothekenverkaufspreis wie die gesetzliche Mehrwertsteuer,
also rund 19%.
Auch scheint die Autoren des AVR nicht stutzig zu machen, dass die
Generikaunternehmen in Deutschland einen Umsatzanteil von ca. 4
Milliarden Euro zu Herstellerabgabepreisen haben. Denn zieht man
davon die vermeintlichen Einsparpotentiale und noch sämtliche Rabatte
ab, die der AVR selbst auf über eine Milliarde veranschlagt, bliebe
nicht einmal eine schwarze Null.“
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Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
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