Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der
Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) sind sich einig, dass
die Tierärzteschaft und die Landwirtschaft auch in Zukunft
konstruktiv zusammenarbeiten müssen. „Wir haben eine gemeinsame
Verantwortung für die Weiterentwicklung der Nutztierhaltung“, sagte
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied,
anlässlich eines Spitzentreffens beider Verbände am 3. April in
Berlin. Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident des bpt, stellte klar: „Eine
zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland ist nur möglich, wenn
wir gemeinsam voran gehen. Meinungen, die ausschließlich die moderne
Tierhaltung diffamieren und sich im Grundsatz von der heutigen
Landwirtschaft distanzieren, tragen wir nicht mit. Tierärzte und
Tierhalter arbeiten gemeinsam an dem Ziel, die Tiergesundheit zu
verbessern und den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung weiter zu
reduzieren, um der Resistenzentwicklung entgegen zu wirken. Dafür
müssen jedoch die geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen werden“.
Am 1. April ist die Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) in
Kraft getreten. Bisher ist jedoch die Umsetzung in der Praxis leider
noch nicht geklärt. „Die Tierhalter und Tierärzte brauchen Klarheit
und Praktikabilität. Das Vorgehen der Bundes- und Landesregierungen
führt zu Verunsicherungen und offenen Fragen, die schnell geklärt
werden müssen“, fordern die beiden Präsidenten.
Beide Verbände weisen auf den Koalitionsvertrag hin. Dort ist
festgehalten, dass die gesetzlichen Regelungen zur Verringerung des
Antibiotika-Einsatzes unbürokratisch und praxisnah umgesetzt werden
sollen. „Es muss daher Gleichklang zwischen dem in der Praxis bereits
etablierten QS-Antibiotikamonitoring und dem staatlichen Monitoring
hergestellt werden“, betonte Rukwied. Mit großem Unverständnis sehen
bpt und DBV den von der Bundestierärztekammer über das AMG hinaus
geforderten weiteren Ausbau der staatlichen Datenbank, mit dem die
bereits bestehende Antibiotika-Datenbank der QS Qualität und
Sicherheit GmbH übergangen würde. „Das privatwirtschaftlich
organisierte QS-Monitoring ist schon im Jahr 2012 erfolgreich
gestartet, sodass die Antibiotika-Behandlungen von Schweine- und
Geflügelbeständen im Sinne der AMG-Novelle bereits genau erfasst
werden. Dieses funktionierende System zur Datenerfassung muss genutzt
werden, damit die 16. AMG-Novelle ohne Verzögerung und überbordende
Bürokratie umgesetzt werden kann“, so bpt-Präsident Götz.
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