Zweite Feri-Studie zu fondsgebundenen Versicherungsprodukten
Qualität der Investmentfonds im Angebot der Fondspolicen kann
nicht zufriedenstellen
– Lediglich ein Drittel der Investmentfonds erhält ein Top Rating
– Ein Großteil der meist selektierten Fonds überzeugt nicht
– Auswahl erfolgt häufig nach Bekanntheit, nicht nach
Produktqualität
Feri EuroRating hat zum zweiten Mal die Fondsauswahl der
Versicherer in fondsgebundenen Policen untersucht. Untersucht wurden
zum Stichtag 31. März 2013 insgesamt 6.000 Fonds von 71 Versicherern.
Berücksichtigt wurden alle Fonds, die in den Versicherungsbedingungen
oder in den Geschäftsberichten dokumentiert und in Deutschland zum
Vertrieb zugelassen sind.
Das Ergebnis: Lediglich 36 Prozent aller 6.000 Fonds erhalten eine
gute oder sehr gute Bewertung (A oder B Feri Fonds Rating). Dies
deckt sowohl den Altbestand ab, also alle Fonds, in die im Rahmen von
Fondspolicen regelmäßig angespart wird, als auch das aktuelle
Angebot. Dies sind alle derzeitig im Rahmen von Fondspolicen
erhältlichen Fonds. Bei isolierter Betrachtung der 1.200 Fonds, aus
denen Neukunden auswählen können, ist die durchschnittliche Qualität
höher: 44 Prozent erhalten eine gute oder sehr gute Bewertung.
„Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld gewinnen fondsgebundene Lebens-
und Rentenversicherungen an Bedeutung“, sagt Andreas Kuschmann,
Mitglied des Vorstands der Feri EuroRating. „Fondspolicen bieten
Renditechance.“ Allerdings liege das Risiko der Kapitalanlage –
anders als beispielsweise bei der klassischen Lebensversicherung –
beim Kunden. Nach Abschluss einer fondsgebundenen Police zahle ein
Kunde 20 Jahre oder länger regelmäßige monatliche Beiträge. Der
Sparanteil werde in einen oder mehrere Investmentfonds investiert.
„Ein späterer Fondswechsel bleibt die absolute Ausnahme“, sagt
Andreas Kuschmann. Es liege auf der Hand, dass die Qualität des Fonds
ein wesentlicher Faktor für den Anlageerfolg des Kunden sei. „Der
Versicherer sitzt jedoch im gleichen Boot, schon aus
Reputationsgründen. Ein unzufriedener Kunde unterscheidet nicht
zwischen der richtigen Police und dem falschen Investmentfonds, wenn
der Anlageerfolg ausbleibt.“
Die Qualität einzelner Fonds ändere sich über die Zeit. Die
vergleichbar schwache Produktqualität des Altbestandes an
Investmentfonds unterstreiche, wie wichtig es sei, fortlaufend die
Produktqualität im Angebot zu durchleuchten und den Kunden mit
Handlungsempfehlungen zu unterstützen. „Einige Versicherer haben
systematische Prozesse zur Produktselektion und Qualitätskontrolle
aufgesetzt, in der Breite besteht jedoch dringender Handlungsbedarf“,
erklärt Kuschmann. „Selbst wenn die Qualität der Fonds sinkt, bleiben
sie in der Regel unverändert mit der Police verbunden. Nur die
wenigsten Versicherer reagieren systematisch auf Verschlechterungen
in der Performance oder in der Fondsqualität.“ Die Gründe dafür seien
oftmals fehlende Selektions- und Monitoringprozesse. Oftmals liege es
nicht am Willen, sondern an fehlenden Kapazitäten bei den
Versicherern, insbesondere den Altbestand zu durchleuchten. Die
Anzahl der Anlageklassen steigt, das Produktangebot wird komplexer
und die Fondsliste immer länger, zeigt der Vergleich der aktuellen
Feri Studie mit der vorherigen Studie aus dem Jahr 2010. „Dies
entlässt den Versicherer jedoch nicht aus der Verantwortung, im
Bereich der Fondspolicen ein qualitativ hochwertiges Angebot an
Investmentfonds anzubieten und dies im Interesse der Kunden
fortlaufend zu prüfen“.
Nachholbedarf verdeutlicht auch der Blick auf die am häufigsten
angebotenen Investmentfonds im Bereich der Fondspolicen: Eine
Top-Position auf der Beliebtheitsskala ist nicht gleichbedeutend mit
einem Top-Rating der Produktqualität. Nur die wenigsten Fonds auf der
Liste der am häufigsten selektierten Fonds erhalten ein gutes oder
sehr gutes Rating.
Über die Studie
Die Studie basiert auf einer Auswertung von 6.000 Fonds, die von
71 Versicherungen innerhalb ihrer fondsgebundenen
Versicherungsprodukten zur Auswahl angeboten werden. Dabei wird
zwischen Fonds, die im Policenbestand sind und solchen Fonds, aus
denen neue Kunden auswählen können, unterschieden. Managed Baskets
wurden nicht erfasst. Die Analyse wurde zum Stichtag 31. März 2013
durchgeführt. Analysiert wurde dabei die Produktqualität, indem jeder
angebotene Fonds relativ zu seiner Vergleichsgruppe bewertet wurde.
Die Fondsbewertung erfolgte nach dem etablierten Feri Fonds Rating
Verfahren, das je sechs Performance- und Risikokennzahlen umfasst.
Über die Feri EuroRating Services AG
Die Feri EuroRating Services AG ist eines der führenden
europäischen Häuser für Investmentresearch und Rating. Zu den
Kerndienstleistungen zählen Research in den Bereichen Economics,
Capital Markets, Industries und Real Estate sowie Credit Rating und
Investment Rating. Schwerpunkte liegen in der Managerauswahl und
Produktselektion für institutionelle Kunden. Seit 25 Jahren berät und
unterstützt die Feri EuroRating Services AG Banken, Versicherungen,
Asset Manager, Industrieunternehmen sowie öffentlich-rechtliche
Institutionen mit ihren Dienstleistungen.
Pressekontakt:
Holger Friedrichs
Dr. ZitelmannPB. GmbH
Rankestraße 17
10789 Berlin
Tel.: 030-72 62 76 157
Fax: 030-72 62 76 1793
E-Mail: friedrichs@zitelmann.com
Weitere Informationen unter:
http://