Japan ist die weltweite Nummer eins unter
den Herstellern von Industrie-Robotern. Die Produktionskapazitäten
von Nippon erreichten 2016 mit 153.000 Einheiten einen neuen Rekord.
Die japanischen Unternehmen decken aktuell 52 Prozent der weltweiten
Nachfrage ab. Dies sind Ergebnisse der International Federation of
Robotics (IFR), die im Vorfeld der International Robot Exhibition
(iREX) in Tokio vom 29. November bis 2. Dezember 2017 veröffentlicht
wurden.
„Japan ist ein hochautomatisiertes Land, in dem sogar Roboter von
Robotern gebaut werden“, sagt Joe Gemma, Präsident der International
Federation of Robotics (IFR). „Wie die Statistik zeigt, treibt die
Automation den Roboter-Export und gleichzeitig die
Inlandsinvestitionen kräftig an. Der Roboterabsatz in Japan stieg
2016 um 10 Prozent auf rund 39.000 Einheiten – und erreichte damit
den höchsten Stand der letzten zehn Jahre.“
Japan stark im Export
Japan exportierte 2016 insgesamt knapp 115.000 Industrieroboter im
Wert von 309 Milliarden Yen (ca. 2,7 Milliarden US-Dollar) – das mit
Abstand größte Ausfuhrvolumen in einem Jahr. Die Exportquote stieg
von 72 Prozent auf 75 Prozent (2011-2016). Die wichtigsten
Exportregionen: Nordamerika, China, Korea und Europa. Die japanischen
Importe von Robotern sind dagegen mit nur etwa 1 Prozent der
Installationen extrem niedrig. Entsprechend erzielten ausländische
Roboterlieferanten in Japan nur ein geringes Umsatzvolumen. Für die
japanischen Hersteller hat sich der Heimmarkt seit der Finanzkrise
2009 dagegen kräftig erholt.
Automotive und Elektro-/Elektronikindustrie führend
Die Automobilindustrie bildet den größten Zielmarkt für
Industrieroboter in Japan mit einem Anteil von 36 Prozent der
gesamten Nachfrage. Die Zahl der an Automobilhersteller verkauften
Einheiten stieg im Vergleich zu 2015 um 48 Prozent (2016:5.711
Einheiten). Die Aussichten bleiben positiv: Japanische
Automobilzulieferer sind in der Produktion von Hybrid-Autos führend
und investieren verstärkt in automatisierte Antriebstechnologien.
Zudem werden weitere Investitionen folgen, um Gewicht und Energie mit
neu zu entwickelnden Werkstoffen einzusparen. Der fortschreitende
Abbau der Produktionskapazitäten im japanischen Heimatmarkt dürfte
sich zwar negativ auf die Inlandsnachfrage nach Robotern auswirken.
Umgekehrt nehmen die Auslandsinvestitionen weiter zu. Die japanischen
Autokonzerne bauen ihre Produktionsstätten insbesondere in China,
aber auch in anderen asiatischen Ländern sowie den USA und Mexiko
zunehmend aus.
Nach dem starken Wachstum in der Elektro-/Elektronikindustrie im
Jahr 2015 (11.659 Industrie-Roboter) folgte 2016 ein Rückgang um 7
Prozent. Allerdings hat die Elektro-/Elektronikindustrie vorzugsweise
in Produktionsanlagen im Ausland investiert. Mit der steigenden
Nachfrage nach Chips, Displays, Sensoren, Batterien und anderen
Technologien rund um die Elektromobilität sowie die Industrie 4.0
(Vernetzte Industrien) ist mit weiterem Engagement in diesem Bereich
zu rechnen.
Die beiden wichtigsten Absatzbranchen für Industrie-Roboter in
Japan – Automotive und Elektro/Elektronikindustrie – kommen gemeinsam
auf einen Anteil von 64 Prozent am Gesamtangebot (2016). Der Umsatz
mit Robotern stieg in beiden Sektoren um 8 Prozent. In allen anderen
Branchen stieg der Markt insgesamt um 14 Prozent.
Japan-Ausblick 2020
Die japanische Wirtschaft profitiert von der gestiegenen
Auslandsnachfrage, insbesondere aus China. Dazu kommen die expansive
Geldpolitik der Bank of Japan und der schwache Yen. Auf Grundlage der
Prognosen der Japanese Robot Association (JARA) erwartet die IFR bei
den Installationen im Heimatmarkt ein Plus von rund 10 Prozent für
2017. Zwischen 2018 und 2020 ist bei einer Fortsetzung der
konjunkturellen Erholung in Japan mit einem weiteren
durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 5 Prozent zu rechnen.
iREX International Robot Exhibition Tokio – 29. November bis 2.
Dezember 2017
Die Internationale Robotermesse iREX in Tokio wurde erstmals 1974
veranstaltet und wird seither alle zwei Jahre ausgerichtet – in
diesem Jahr zum 22. Mal. Im Jahr 2015 nahmen 446 Unternehmen und
Organisationen an der iREX teil. Mit 1.882 Ständen erzielte die 22.
iREX einen neuen Rekord und zählt zu den wichtigsten Robotermessen
weltweit.
Die englische und japanische Version der IFR-Pressemeldung finden
Sie hier: https://ifr.org/ifr-press-releases/
IFR Japan data overview
Please find below an overview of the new IFR data about industrial
robots in Japan:
Japan – new peak in 2016
Sales
– 38,586 new robots installed (new record), 10% higher than in 2015
– CAGR 2011-2016: +7%
– Global ranking 2016: No. 3
– Shares of total supply:
Handling operations 36%, welding 22% Automotive industry 36%,
electrical/electronics industry 28%
Stock of operational robots
– About 287,300 units, slight increase over 2015 (286,600)
– CAGR 2011-2016: -1%
– Global ranking 2016: No. 2
– Shares of total stock:
Handling operations 36%, welding 23% Automotive industry 35%,
electrical/electronics industry 31%, metal and machinery industry
10%
About the IFR – The International Federation of Robotics:
www.ifr.org
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