Schriftsteller Salman Rushdie exklusiv im stern: Der IS ist die schlimmste Bedrohung unserer Zeit

Der britische Schriftsteller Salman Rushdie hat
die Hoffnung aufgegeben, dass die vor 26 Jahren vom iranischen
Revolutionsführer Khomeini gegen Rushdie verhängte Fatwa jemals
aufgehoben wird: „Die Wahrheit ist, der Tag wird nie kommen, an dem
mir gesagt wird: Jetzt bist du wirklich sicher“, sagte der 68-Jährige
in einem Interview mit dem Magazin stern. Trotzdem fühle er sich an
seinem Wohnort New York völlig sicher: „Mein Leben ist normal. Ganz
normal. Zum Gespräch mit Ihnen bin ich im Taxi gekommen. Ich gehe zum
Baseball ins Yankee-Stadion. Seit 2002 habe ich keine Bewacher mehr.“

Der radikale Islam beschäftigt Rushdie noch heute, auch in seinem
neuen Buch („Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“,
Verlag C. Bertelsmann) geht es um den Kampf der Gläubigen gegen die
Ungläubigen. Für Rushdie ist „der IS die schlimmste Bedrohung unserer
Zeit“. Die Hauptschuld am Erstarken der radikalen Islamisten gibt
Rushdie allerdings dem Westen: „Es war der Kardinalfehler des
Westens, dem saudischen Königshaus die Herrschaft über das Öl zu
überlassen.“ Mit diesem Geld habe das saudische Königshaus den
Wahhabi-Kult, eine radikalislamische Strömung, unterstützt: „Es war
das Geld der Saudis, mit dem die Koranschulen finanziert wurden, in
denen die Taliban an der Grenze von Pakistan und Afghanistan
ausgebildet wurden. Mullahs wurden mit dem Geld der Saudis trainiert,
um den sehr strikten Islam in der ganzen Welt zu verbreiten.“

Im Kampf gegen den radikalen Islamismus propagiert Rushdie eine
harte Haltung: „Wir müssen uns verteidigen. Wir sollten uns darüber
im Klaren sein, dass die Welt, in der wir leben wollen, auch die Welt
ist, in der wir leben. Diese Welt sollte nicht faulen Kompromissen
geopfert werden. Wenn Sie versuchen, einen Schläger zu besänftigen,
wird er Sie nicht weniger, sondern viel härter verprügeln. Die
einzige wirksame Methode heißt: Konfrontiere ihn!“

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