
– Globaler Markt für saubere Technologien wächst rasant und wird sich beim aktuellen Trend in weniger als zehn Jahren verdoppeln
– Gute Ausgangsbasis in Deutschland – Saubere Technologien mit Welthandelsanteil von 13 Prozent
– Globale klimabedingte Schäden bei mehr als einer Billion Dollar in den vergangenen fünf Jahren
– KfW auf der COP: Klimaschutz bleibt Kernthema – Bank aus Verantwortung hat seit 2017 mehr als 360 Milliarden Euro für Klima- und Umweltschutz zugesagt
Klimaschutz bietet Chancen für die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz der deutschen Wirtschaft, denn der globale Markt für saubere Technologien wächst rasant. Sowohl die Nachfrage nach sauberen Technologien als auch der Kapitalzufluss in diesen Sektor stiegen zwischen 2010 und 2022 sowie zwischen 2019 und 2024 sehr dynamisch (im Durchschnitt um 7,3 Prozent beziehungsweise 9,6 Prozent pro Jahr). Hält der aktuelle Trend an, wird sich das Marktvolumen in weniger als zehn Jahren verdoppeln. Bis zum Jahr 2045 gehen Prognosen sogar von einer Vervierfachung aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die KfW Research und Deloitte kurz vor der 30. Weltklimakonferenz (COP30) veröffentlicht haben.
Die heimischen Branchen für saubere Technologien befinden sich auf den Weltmärkten in einer guten Ausgangslage. Aktuell liegt der Anteil deutscher Green-Tech-Exporte am Welthandel bei 13 Prozent – das ist deutlich mehr als Deutschlands Anteil an den weltweiten Exporten insgesamt (gut sieben Prozent). Der Green-Tech-Anteil an der inländischen Bruttowertschöpfung beträgt neun Prozent und der Anteil an den deutschen Exporten acht Prozent. Bei Arbeitsplätzen sind es 7,5 Prozent. Im Fokus stehen Produkte zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung sauberer Energie, industrielle Dekarbonisierung, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft sowie neue Werkstoffe, etwa im Bereich der Windkraft für Rotorblätter und in der Chipproduktion.
Investitionen in Klimaschutz lohnen sich auch, weil die erwarteten Kosten des Nicht-Handelns die erforderlichen Investitionen zur Begrenzung des Klimawandels übersteigen. So haben sich klimabedingte Schäden weltweit in den vergangenen fünf Jahren auf mehr als eine Billion US-Dollar summiert (Quelle: Emergency Events Database). Zugleich zeigen aktuell 88 Prozent der global tätigen Investoren Interesse an Investitionen in Nachhaltigkeit.
„Kurz vor der UN-Klimakonferenz ist es wichtig, die wirtschaftlichen Chancen von sauberen Technologien zu betonen“, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. Trotz des Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hätten sich Länder, die für rund drei Viertel der globalen Wirtschaftsleistung und CO2-Emissionen verantwortlich sind, zum Erreichen von Treibhausgas-Neutralitätszielen verpflichtet. „Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie stärkt die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen, reduziert Risiken und schafft langfristigen Wert. Investitionen in Umwelttechnologien bieten Unternehmen die Teilnahme an schnell wachsenden Märkten.“
Die Ergebnisse bestärken die KfW als Bank aus Verantwortung darin, treibende Kraft beim Klimaschutz zu bleiben und die Klima- und Umweltfinanzierungen in Deutschland und weltweit auf hohem Niveau zu halten. Seit 2017 hat die KfW rund 362 Milliarden Euro für Umwelt- und Klimafinanzierungen zugesagt. Für 2026 hat sie nach Angaben von Wintels etwa 40 Milliarden Euro eingeplant.
Hans-Jürgen Walter, Global Leader Sustainable Finance, Deloitte: „Zahlreiche Unternehmensbeispiele belegen, dass Investitionen in den Klimaschutz nicht nur zur Minderung betrieblicher, finanzieller und reputationsbezogener Risiken beitragen, sondern auch strategische Vorteile im Zuge der Dekarbonisierung und Klimaanpassung eröffnen. Unternehmen, die frühzeitig auf nachhaltige Geschäftsmodelle setzen, stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit und können neue Wachstumsmärkte gezielt nutzen.“
Deutschland verfügt in vielen dieser Bereich über bedeutende Innovationspotenziale, steht jedoch im internationalen Wettbewerb unter Druck und muss seine Innovationskraft weiter stärken.
Weitere Ergebnisse der Studie:
– Über den Zugang zu zukünftigen Wachstumsmärkten hinaus bietet Klimaschutz den Unternehmen weitere Vorteile: Sie profitieren von einer verbesserten Risikoposition und erhöhter Resilienz durch geringere Abhängigkeit von volatilen Energie- und CO2-Preisen. Zudem bietet Klimaschutz das Potenzial für Kostensenkungen angesichts der Kostendegression von erneuerbaren Energien und Speichern. Weiterhin führen regulatorische Anforderungen und steigendes Interesse an nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten zu vorteilhaften Finanzierungsmöglichkeiten.
– Die globalen Investitionen in saubere Energie sind mit rund zwei Billionen US-Dollar inzwischen jährlich doppelt so hoch wie die Investitionen in fossile Energie (rund eine Billion US-Dollar) – während vor zehn Jahren noch mehr in fossile als in saubere Energie investiert wurde.
– Kurzfristig sind Klimaschutzaktivitäten mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Ein Drittel der bis 2050 erforderlichen Emissionsminderungen basiert auf Technologien, die sich derzeit noch in der Demonstrations- oder Prototypenphase befinden. Zukünftige Strompreise hängen insbesondere von der Effizienz des Energiesystems und der Geschwindigkeit der Investitionen in die bestehenden Stromnetze ab. Das Fehlen eines internationalen einheitlichen Rahmens für CO2-Preise wirkt sich negativ auf das Risiko-Rendite-Profil grüner Investitionen aus.
Um die Chancen des Klimaschutzes auszuschöpfen, sind gezielte politische Maßnahmen erforderlich. Die Studie empfiehlt insbesondere:
– die Verringerung von Investitionsrisiken grüner Projekte durch Risikoteilung von öffentlichem und privatem Kapital und passgenaue Finanzierungsangebote;
– die Beschleunigung der Marktdurchdringung grüner Produkte, zum Beispiel durch verbindliche Standards und transparente Zertifizierungen;
– einen planbaren und verlässlichen Pfad der CO2-Bepreisung, gekoppelt mit Maßnahmen zum Ausgleich international unterschiedlicher CO2-Preise;
– die verstärkte Förderung von Forschung und Entwicklung sowie die Unterstützung von Start-ups als Innovationstreiber.
Die vollständige Studie „Die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutz – Chancen der Dekarbonisierung für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum // The economic benefits of climate action: How decarbonization can enhance competitiveness and growth“ können Sie unter folgendem Link herunterladen:
https://ots.de/NQR4sj
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