Die Ereignisse in Japan führen offensichtlich zu einem Bewusstseinswandel. Eine breite Mehrheit der Deutschen ist inzwischen bereit, höhere Stromkosten zu akzeptieren, wenn der Strom nicht mehr aus Kernenergie stammt. Laut einer Emnid-Umfrage für "Focus" würden mehr als Zweidrittel (69 Prozent) höhere Stromrechnungen in Kauf nehmen.
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, sieht auf die Verbraucher in Deutschland deutlich höhere Strompreise zukommen. "Die Verbraucher müssen sich auf spürbar höhere Strompreise in der Zukunft einstellen", sagte Franz der "Rheinischen Post". "Die Terminkurse an der Leipziger Strombörse sind bereits deutlich gestiegen", so der Vorsitzende des Wirtschafts-Sachverständigenrats der Bundesregierung. Die Börse reagiere bereits a
Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hält eine Umschuldung Griechenlands für unausweichlich. Es sei richtig gewesen, dem Land in der akuten Krise zu helfen, um deren Ausbreitung zu verhindern. "Sobald aber die anderen Länder außer Gefahr sind, müssen die griechischen Staatsschulden restrukturiert werden", sagte Issing im "Spiegel"-Gespräch. "Das kann durch einen Schuldenschnitt passieren oder
Bundesaußenminister Guido Westerwelle hält auch nach der nuklearen Katastrophe in Japan eine Verkürzung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke nicht für beschlossene Sache. "Ich wäre mit konkreten Schlussfolgerungen vorsichtig", sagte Westerwelle im "Spiegel"-Gespräch. Er geht damit auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in ihrer Regierungserklärung gesagt hatte, die Bundesregierung werde die Energiewende wo immer mö
Der Vorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, unterstützt den Kurs der Landespartei in Sachsen-Anhalt, sich nicht als Juniorpartner an einer möglichen rot-roten Koalition zu beteiligen. "In Sachsen-Anhalt können wir niemanden zum Ministerpräsidenten machen, der die solide Finanzpolitik des SPD-Spitzenkandidaten Jens Bullerjahn wieder zugrunde richten würde", sagte Gabriel der "Saarbrücker Zeitung". In dem ostdeutschen Bundesland wird an diesem Sonntag
Die CDU in Nordrhein-Westfalen fühlt sich beim Ausstieg aus der Atomkraft offenbar von der Bundesregierung übergangen und plädiert dafür, dass die Parteimitglieder bundesweit über ihre Meinung zur Zukunft der Kernenergie befragt werden. Die Landespartei habe gute Erfahrungen mit Mitgliederbefragungen gemacht, sagte Generalsekretär Oliver Wittke der "Rheinischen Post". In den drei Monaten des Moratoriums müsse etwas geschehen: "Es kann nicht sein,
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat die Bundesregierung zur Einleitung einer Energiewende aufgefordert. "Der rot-grüne Atomausstieg ist dafür die richtige Grundlage", sagte Steinmeier der "Rheinischen Post". Dieses vor zehn Jahren beschlossene Konzept "sollten wir in einem ersten Schritt wieder in Kraft setzen und dann das Tempo beschleunigen", sagte der SPD-Politiker. Die Kanzlerin griff Steinmeier scharf an: "Merkel hat die Verlängeru
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, befürchtet erhebliche weltwirtschaftliche Folgen, sollte die Nuklearkatastrophe in Japan außer Kontrolle geraten. "Die Folgen könnten im Extremfall für Japan desaströs sein und erhebliche weltwirtschaftliche Bremsspuren hinterlassen", sagte Franz der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die direkten Effekte auf die deutsche Wirtschaft seien zwar begrenzt, da deutsche Unternehmen nur gut ein Prozent all
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht angesichts der Haushaltsbelastungen durch den geplanten neuen Euro-Schutzschirm (ESM) kaum Chancen für umfassende Steuersenkungen in Deutschland. Damit erhalten die Hoffnungen der FDP und des CDU-Wirtschaftsflügels auf baldige Entlastungen der Bürger einen Dämpfer. Schäuble verwies in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) darauf, dass der ESM mit echtem Eigenkapital ausgestattet
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) haben die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zum Flugverbot über Libyen verteidigt. Man habe sich wegen der Nichtbeteiligung Deutschlands bei einem militärischen Einsatz in Libyen enthalten, erklärte Westerwelle. Die Ziele der Resolution teile man aber dennoch "uneingeschränkt", so Merkel. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Donnerstagabend die Resolution Nr.