Umfrage: So blickenÄrzte auf das Jahr 2020

Wie wird sich das Jahr 2020 für die Ärzteschaft entwickeln? Der
Ärztenachrichtendienst (änd.de) befragte niedergelassene Haus- und Fachärzte im
gesamten Bundesgebiet. Rund 1.300 Mediziner gaben ihre Prognose ab. So düster
wie diesmal fiel sie bislang noch nie aus.

Gesetze, die in die Praxisabläufe eingreifen, eine Reform des Honorarsystems
ohne mehr Geld – und eine stetig steigende Bürokratielast: Die niedergelassenen
Ärzte haben derzeit wenig Grund für Optimismus. Das prägt offenbar auch die
Einschätzung für 2020: Satte 79 Prozent der befragten Ärzte glauben, dass das
neue Jahr eher negative Veränderungen für den eigenen Berufsstand bringen wird.

Damit gibt es einen neuen Negativrekord: Der bisher schlechteste Wert der seit
fünf Jahren durchgeführten Umfragen zum Jahreswechsel tauchte in der Befragung
zum Jahr 2018 auf. Damals erwarteten 69 Prozent ein schwieriges Jahr.

Laut aktueller Befragung gehen nur 17 Prozent der Ärzte in den Praxen davon aus,
dass 2020 aus beruflicher Sicht ein durchschnittliches Jahr ohne Höhen und
Tiefen wird – lediglich vier Prozent erwarten positive Veränderungen in den
nächsten zwölf Monaten.

Ein dramatisch schlechtes Zeugnis stellen die Ärzte vorab schon
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für das kommende Jahr aus: 82 Prozent
der Befragten sind der Überzeugung, dass seine Gesetzespläne im nächsten Jahr
für Verschlechterungen in der ärztlichen Berufswelt sorgen werden. Nur drei
Prozent sehen in seinen Gesetzesplänen Ansätze, die spürbare Verbesserungen
erreichen könnten.

Weniger Geld aber mehr Arbeit?

Zur wirtschaftlichen Situation der eigenen Praxis im nächsten Jahr befragt,
gaben 56 Prozent der Ärzte an, dass sie eher eine schlechtere Situation als im
Jahr 2019 erwarten. 38 Prozent gehen nicht von spürbaren Veränderungen aus.
Sechs Prozent sind dagegen überzeugt davon, dass es für die eigene Praxis
wirtschaftlich aufwärts geht.

Befragt nach der persönliche Arbeitsbelastung im Jahr 2020, rechnet rund jeder
zweite Arzt (45 Prozent) mit einem Anstieg der Belastung. 41 Prozent erwarten
eine Belastung auf dem gleichen Level wie in diesem Jahr. 14 Prozent gaben an,
dass sie die Belastung 2020 voraussichtlich etwas reduzieren können.

An der Online-Befragung nahmen vom 11. Bis zum 19. Dezember insgesamt 1.293
änd-Mitglieder, niedergelassene Haus- und Fachärzte, teil. Die beruflichen
Wünsche für das neue Jahr, die im Rahmen der Umfrage geäußert wurden, zeigen in
erster Linie den Frust der Ärzte über zu viel Bürokratie, gesetzgeberische
Gängelung und unfaire Honorierung. Wie zahlreiche seiner Kollegen in ähnlicher
Form schreibt ein Facharzt: „Ich will endlich wieder in Ruhe Medizin machen
können und keine Formulare und Bürokratie-Monster bearbeiten.“

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