Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
begrüßt den Vorstoß des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, die Ursachen
der fehlenden Sicherstellung der ambulanten Pflege anzugehen und die Abwanderung
der Plegekräfte in den Krankenhausbereich zu stoppen. Dringender Handlungsbedarf
besteht demnach darin, Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Kassen zu
ermöglichen, damit höhere Löhne für die Pflegekräfte zukünftig ausreichend
refinanziert werden.
bpa-Präsident Bernd Meurer: „Endlich redet die Politik mal Klartext bei den
Ursachen für die fehlende Sicherstellung der Pflege. Staatssekretär Andreas
Westerfellhaus trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er feststellt, dass viele
Pflegedienste ihre Mitarbeiter gern besser bezahlen würden, die Löhne aber nicht
refinanziert bekommen.“
Nur Pflegedienste, die anständige Löhne bezahlen, können ihre Mitarbeiter halten
oder neue Mitarbeiter gewinnen. „Das sieht der bpa genauso wie der
Pflegebevollmächtigte und fordert deshalb schon seit langem angemessene Preise
für Pflegeleistungen. Doch in vielen Fällen verweigern sich die Kassen einer
dringend erforderlichen Refinanzierung im Interesse der Pflegekräfte. Und am
Ende schiebt man die Schuld den Pflegedienstanbietern in die Schuhe und
behauptet, sie würden schlecht bezahlen und dafür lieber Renditen einstreichen.
Das geht allerdings komplett an der Wirklichkeit vorbei“, sagt Meurer. „Viele
Pflegedienste kommen gerade so über die Runden und wer nicht gut bezahlt, steht
sehr schnell ohne Mitarbeiter da.“
Preisverhandlungen auf Augenhöhe wie sie der Pflegebevollmächtigte vorschlage,
seien dringend erforderlich und deshalb umgehend inklusive der Existenzsicherung
der Pflegeeinrichtungen umzusetzen. Meurer: „Während zigtausend Pflegebedürftige
nicht professionell versorgt werden können, weil die Pflegekräfte dafür fehlen,
müssen wir noch darum betteln, dass die Leistungen angemessen vergütet werden.“
Dabei sei zu beachten, dass eine Vereinfachung der Entgeltverhandlungen sich
nicht auf die ambulante Versorgung beschränken darf. In der ambulanten wie in
der stationären Pflege haben wir die absurde Situation, dass die Akzeptanz der
Ergebnisse in denjenigen Bundesländern am schlechtesten ist, in denen die
Kostenträger den höchsten Verhandlungsaufwand durchsetzen.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr
als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder-
und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder
des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische
Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.
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Für Rückfragen: Uwe Dolderer, Leiter bpa-Verbandskommunikation, Tel.:
030/30 87 88 60, www.bpa.de
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