„Verbesserte Patientenberatung durchÄrzte und Apotheker: ja – verpflichtende Wirkstoffverordnung: nein“

Heute haben ABDA und KBV ein Konzept zur
Arzneimittelversorgung vorgelegt. Pro Generika begrüßt, dass Ärzte
und Apotheker sich gemeinsam für eine verbesserte Therapietreue und
verbesserte Beratung der Patienten einsetzen wollen. Denn auch aus
Sicht von Pro Generika ist unstrittig, dass erhebliche Mittel im
Gesundheitssystem vor allem durch eine verbesserte Therapietreue
einzusparen sind: „Da sind Effizienzreserven, die durch das System
der Rabattverträge nicht zu heben sind“, so Bork Bretthauer,
Geschäftsführer von Pro Generika. „Wir stehen daher für einen Dialog
bereit, wie wir gemeinsam Wege zur verbesserten Compliance finden
können.“

Ärzte und Apotheker haben bei der umfassenden Beratung und
Betreuung der Patienten gerade bei Mehrfachmedikation ohne Zweifel
eine Schlüsselstellung. Patienten erwarten daher heute schon zu Recht
eine individuelle Beratung und ein abgestimmtes
Medikationsmanagement. Inwieweit das zusätzlich vergütet werden kann,
müssen Apotheker und Ärzte mit den Krankenkassen verhandeln.

Den wiederholt von ABDA und KBV vorgetragenen Vorschlag einer
verpflichtenden Wirkstoffverordnung lehnt Pro Generika hingegen klar
ab. Danach sollen Ärzte künftig nur noch den Wirkstoff, dessen Menge
und Dosierung sowie die Dauer der Therapie verordnen. Über die
Auswahl des entsprechenden Medikaments entscheidet dann allein der
Apotheker. „Das Modell hat weder einen erkennbaren Zusatznutzen für
den Patienten, noch können wir uns vorstellen, dass die Ärzte
freiwillig ihre Therapiehoheit gegen einen so genannten
–Medikationskatalog– eintauschen wollen“, kommentiert Bork
Bretthauer.

Bretthauer weiter: „Der Gesetzgeber hat mit dem
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) vor genau 100 Tagen die
Weichen auf dem Arzneimittelmarkt gestellt. Wichtige Teile des AMNOG
befinden sich derzeit noch in der Umsetzung. Zudem sind die Ausgaben
der Gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel im Unterschied
zu anderen Leistungsbereichen seit Monaten rückläufig. Es ist jetzt
an der Zeit, die Auswirkungen des AMNOG abzuwarten anstatt in
Aktionismus zu verfallen.“

Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer Pro Generika e.V.,
Tel.: (030) 81 61 60 9-0, info@progenerika.de