Es wird ernst für die Stahlkocher von Thyssen-Krupp:
Vorstandschef Heinrich Hiesinger will sie ausgliedern, weil er nicht
im Stahl die Zukunft des Dax-Konzerns sieht, sondern in den
Hightech-Sparten mit Aufzügen, Anlagenbau und Auto-Komponenten. Dabei
steht außer Frage, dass europäischer Stahl es auch in den kommenden
Jahren nicht leicht haben wird auf dem Weltmarkt. Die Börse quittiert
nicht ohne Grund jede Nachricht über eine nahende Stahlfusion mit
satten Aufschlägen auf die Aktie des Dax-Konzerns.
Doch die Stahlwerke von Thyssen-Krupp sind nicht irgendein
Geschäftsbereich irgendeines Mischkonzerns. Sie sind das Herz des
Traditionsunternehmens, dessen Kammern im ganzen Ruhrgebiet schlagen,
mit der Stahlstadt im Duisburger Norden als pulsierendem Zentrum. Und
mit der wohl bestorganisierten Belegschaft.
Hiesinger riskiert einen Großkonflikt, der übel enden könnte. Die
Stahlindustrie baut seit Jahrzehnten Tausende Stellen ab – bisher
stets ohne Massenentlassungen. Noch immer stand am Ende eine
gemeinsame Lösung, das muss auch jetzt oberste Priorität für alle
Beteiligten haben. Im Interesse der Stahlkocher – und des Konzerns.
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