Lebensmittel sind in Deutschland unschlagbar
günstig. Worüber wir Verbraucher uns freuen, hat aber seinen Preis:
Der Konkurrenzkampf unter den Konzernen ist unerbittlich. Es geht um
Wachstum, Verdrängung und Vormachtstellung. Kaiser–s Tengelmann kann
in dieser Schlacht nicht mehr mithalten. Auch um diese 450
Supermärkte wird nun mit allen Mitteln gerungen.
Die Handelsbosse haben sich zuletzt eher als Raufbolde aufgeführt.
Sollten sie sich in dieser Woche tatsächlich an einen Tisch setzen
und ernsthaft miteinander reden, haben sie die einmalige Chance, auch
einmal ihr soziales Antlitz zu zeigen. Es wird höchste Zeit, dass die
Branche auch für die 16.000 Mitarbeiter Verantwortung übernimmt, die
seit zwei Jahren in der Luft hängen und zwischen wirtschaftlichen,
politischen und juristischen Interessen zerrieben werden.
Wenn ein Unternehmen wie Kaiser–s Tengelmann vom Markt
verschwindet, werden zweifellos Arbeitsplätze verloren geben. Die
Handelsbosse haben es aber in der Hand, ein Blutbad zu verhindern.
Von einem Kompromiss, wie auch immer er aussehen mag, sollten am Ende
Beschäftigte, die Firmen selbst und die Verbraucher profitieren
können. Darum, und nicht nur um Marktmacht zu ringen, lohnt sich.
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