Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Tarifbindung

In der Frage der Tarifbindung geht es um mehr
als um bloße Regelungen für Bezahlung, Urlaubsanspruch oder
Arbeitszeit. Die von Arbeitgebern und Gewerkschaften gemeinsam
ausgehandelten Tarifverträge sichern Standards, die wichtig sind für
den sozialen Frieden und die Teilhabe der Beschäftigten am
wirtschaftlichen Erfolg – kurzum: für ein funktionierendes Land, in
dem sich mit guter Arbeit möglichst gut leben lässt. Um dies
abseits von Debatten über Mindestlohn oder Folgen der
Digitalisierung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass
Tarifverträge wirklich flächendeckend gelten: für alle Firmen einer
Branche, um Wettbewerbsverzerrungen und eine Abwärtsspirale
zulasten der Beschäftigten zu verhindern. Dann braucht es auch keine
Sondervorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Dass Unternehmen dann
an Tarifverträgen zugrunde gehen, ist nicht zu befürchten. Es gibt
genügend Beispiele, dass für Firmen in Schwierigkeiten Lösungen
gefunden werden, um deren Überleben zu sichern. Die Abweichung vom
Flächentarif muss die Ausnahme werden und darf nicht die Regel sein.

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