
Richard Serra (1938-2024) zählt zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Seine monumentalen Stahlskulpturen prägen heue Landschafts- und Stadträume. Der deutsche Fotograf und Bildjournalist Dirk Reinartz (1947-2004) reiste viele Jahre für ein Verzeichnis der Skulpturen Serras um die Welt und hielt diese fotografisch fest. Die Ausstellung „work comes out of work“ im Museum Wiesbaden versammelt vom 6. Juni – 14. September 2025 125 Fotografien von Dirk Reinartz zum Werk von Richard Serra. Sie sind Momentaufnahmen von Entstehungsprozessen, kunstvoll eingefangene Momente von Licht- und Schattenspielen und Dokumente des Lebenswerkes Richards Serras.
„Meine frühe Entscheidung, ortsbezogene Arbeiten aus Stahl zu bauen, befreite mich aus dem traditionellen Künstleratelier. Stahlwerke, Werften und Fertigungsanlagen wurden zu meinen Ateliers.“ (Richard Serra, 1985)
Richard Serra, 1938 in San Francisco geboren und im 2024 in Orient (NY) verstorben, widmete sich ab den 1970er Jahren immer monumentaler werdenden Stahlskulpturen aus tonnenschweren Stahlbändern und massiven kubischen Elementen. Seine Skulpturen wirken durch schiere Massivität, aber auch durch die Platzierung im Raum, in dem Betrachterin und Betrachter sich mit ihnen geradezu körperlich auseinandersetzen müssen. Serra wandte sich dem industriellen Prozess in einer Zeit der beginnenden Deindustrialisierung zu. Damit setzte er der Schwerindustrie ein melancholisches, aber umso kraftvolleres Denkmal. Die Produktionsprozesse und die dahinterstehenden Arbeiter waren ihm wichtig, Spuren davon bleiben in seine künstlerischen Arbeiten eingeschrieben.
Dirk Reinartz, 1947 in Aachen geboren und 2004 in Berlin gestorben, war einer der bedeutendsten deutschen Fotografen und Bildjournalisten. Er studierte Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwangschule in Essen. Von 1998 bis zu seinem Tod war Dirk Reinartz Professor für Fotografie an der Muthesius Hochschule in Kiel. Reinartz hat über viele Jahre hinweg die Entstehung und den Aufbau von Richard Serras Skulpturen fotografisch begleitet. Neben den bildjournalistischen Arbeiten entstanden zahlreiche Künstlerporträts, Fotografien von Denkmälern und Kunstwerken, meist im öffentlichen Raum. Richard Serra und Reinartz lernten sich 1983 kennen. Reinartz fotografierte die Werke Serras, vor Ort, aber auch deren Produktion in den Gießereien, Schmieden und Walzwerken.
Seine Handabzüge sind Unikate, die unzähligen Grauabstufungen visualisieren die Prozesse, die das Material während des Schmiedens transformieren. Weiß glühender Stahl erhellt die Motive in surrealer Weise. Reinartz setzt diese in einer Weise ins Bild, die stets eigene Blickpunkte mit einer universellen Erfahrung verbindet. So gelingt es ihm mit seiner Schwarz-Weiß-Fotografie, dem Bildhauer ein bleibendes Denkmal zu setzen. Seine monumentalen Stahlskulpturen prägen heue Landschafts- und Stadträume.
Die Ausstellung „work comes out of work“ versammelt 125 Fotografien von Dirk Reinartz zum Werk von Richard Serra.
Begleitend zur Präsentation zeigt das Museum Wiesbaden einen Saal mit skulpturalen Werken und großformatigen Ölkreide-Arbeiten Richard Serras.
Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung Situation Kunst, Bochum und wurde zuvor 2023/2024 im KUBUS von Situation Kunst (für Max Imdahl) gezeigt.
Pressekontakt:
Susanne Hirschmann M. A.
Pressesprecherin
Tel. +49(0)611-335 2189
presse@museum-wiesbaden.de
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de
Original-Content von: Museum Wiesbaden, übermittelt durch news aktuell