Dass allerdings die Preise für generische
Antibiotika weit unter einem Euro liegen, ist weitgehend unbekannt.
Sogar 38 Cent sind Krankenkassen noch zu teuer.
– Eine Packung mit zehn Tabletten des generischen Antibiotikums
Doxycyclin 100 mg kostet die GKV zu Listenpreisen des
Herstellers gerade einmal 0,38 EUR. (Preisstand 09.06.2015,
Lauer Taxe online)
– Doch auch diese 38 Cent sind vielen Krankenkassen noch zu teuer,
denn sie schreiben zusätzlich Rabattverträge aus, in denen sie
weitere Preisnachlässe verlangen.
– Bemühungen der Unternehmen, z. B. altersgerechte
Darreichungsformen für Kinder zu entwickeln, müssen angesichts
dieses Kostendrucks häufig eingestellt werden.
Seit vielen Jahrzehnten werden in der Therapie von bakteriellen
Erkrankungen sehr erfolgreich Antibiotika eingesetzt. Die Versorgung
mit den drei am häufigsten verordneten Antibiotikawirkstoffen
(Amoxicillin, Doxycyclin, Cefuroxim) wird dabei in Deutschland zu
über 95 % von Generikaunternehmen gesichert.
Aktuell rückt das Thema Antibiotika auch immer stärker auf die
politische Agenda. Einerseits mit dem Ziel, angesichts von
Resistenzen neue Antibiotikawirkstoffe zu entwickeln, andererseits
den Gebrauch von Antibiotika in der Veterinär- und Humanmedizin auf
die wirklich notwendigen Fälle zu beschränken.
Problematisch ist auch der Preisverfall antibiotischer
Arzneimittel, der aus immer weiteren Absenkungen von
Erstattungspreisen wie z. B. durch Festbeträge des
GKV-Spitzenverbands resultiert. Das führt dazu, dass der Listenpreis
einer Packung mit zehn Tabletten des generischen Doxycyclins ganze
0,38 EUR beträgt. Dessen ungeachtet wollen die einzelnen Kassen noch
weniger für Antibiotika bezahlen und schreiben zusätzlich
Rabattverträge aus, um den Preis noch weiter zu verringern.
Dieses Beispiel zeigt die Notwendigkeit, auch die
Erstattungspolitik für Antibiotika auf den Prüfstand zu stellen. Denn
Studien zeigen nicht nur, dass immer weiter sinkende Preise zu einer
Marktkonzentration auf wenige Anbieter führen. Antibiotika sind zudem
essenzielle Arzneimittel. Der alleinige Fokus darf daher nicht nur
auf dem niedrigsten Preis liegen, sondern auch wichtige Faktoren wie
die Versorgungsqualität, etwa durch Entwicklung von
Darreichungsformen für Kinder und die Versorgungssicherheit müssen
berücksichtigt werden.
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