Der Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf 
Scholz (SPD) hat sich in den Streit um das Klimaschutzgesetz der 
Bundesregierung eingemischt. Olaf Scholz unterstützt dabei seine 
Umweltministerin.
   Dass Svenja Schulze, SPD, ihren Referenten-Entwurf nun direkt ins 
Kanzleramt geschickt hat, um mehr Druck zu machen, findet Scholz gut,
sagt er dem inforadio vom rbb. Die Regierung wolle das 
Klimaschutzgesetz in diesem Jahr noch verabschieden – er sei 
optimistisch, dass das auch klappe, so Scholz. Alle Ressorts hätten 
sich zu eigenen CO2-Einsparzielen verpflichtet, und er gehe davon 
aus, dass alle nun daran arbeiteten, meint der Vizekanzler.
   „Das ist alles keine leichte Sache, das sollte man auch nicht als 
Eindruck erwecken. Das muss sehr gut, sehr klug gemacht werden, damit
wir eine Verbesserung unserer Lebensqualität und unseres Wohlstandes 
gleichzeitig hinbekommen. Für möglich halte ich das. Dann könnte 
Deutschland auch wirtschaftlich davon profitieren, dass es in Sachen 
Umwelt- und Klimapolitik an der Spitze steht“, sagt der Vizekanzler.
   Für drohende Strafzahlungen, wenn Klimaziele gerissen werden, sei 
die gesamte Bundesregierung zuständig, erklärt der SPD-Politiker im 
Gespräch mit dem inforadio des rbb. „Wir werden auf alle Fälle alles 
dafür tun, dass wir die richtigen Weichen stellen, damit es möglichst
nicht zu Strafzahlungen kommt. Und das, was wir machen müssen, muss 
dann die Bundesregierung insgesamt tragen.“
   Umweltministerin Svenja Schulze, SPD, will alle Ressorts zum 
CO2-Sparen zwingen. Sollten dem Bund Kosten entstehen, weil 
europäische Verpflichtungen verfehlt werden, würden diese Ausgaben 
den einzelnen Ressorts anteilig veranschlagt, heißt es im Entwurf für
das Klimaschutzgesetz, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Schulze
plant, dass es künftig feste Mengen an erlaubten 
Treibhausgas-Emissionen geben soll. Das betrifft die Sektoren 
Energie, Verkehr, Gebäude, Industrie, Landwirtschaft sowie 
Abfallwirtschaft. Jeder Minister bzw. Ministerin muss eigene 
Vorschläge machen. Wenn ein Sektor sein Ziel verfehlt, soll die 
Bundesregierung innerhalb von sechs Monaten ein Sofortprogramm 
beschließen können.
   Das Klimaschutzgesetz ist das wichtigste Vorhaben des 
Umweltministerins in dieser Legislatur. Der Widerstand dagegen ist 
groß. Teile der Union lehnen die konkreten Maßnahmen für einzelne 
Sektoren als „Planwirtschaft“ ab.
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