Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Edathy

Wenn wahr ist, was Edathy behauptet, war der
Kreis der Mitwisser in der SPD und speziell der SPD-Fraktion im
Bundestag größer als bisher von den Verantwortlichen eingeräumt. Dann
wurde Edathy aktiv aus Genossenkreisen vor Ermittlungen gewarnt. Der
Verdacht, dass hier – aus kollegialer Solidarität oder zum
politischen Selbstschutz – einer Strafvereitelung Vorschub geleistet
wurde, ist noch stärker als zuvor. Auch SPD-Fraktionschef Thomas
Oppermann, schon einmal sch

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Putin/Pressekonferenz

Die zahlreichen Vorwürfe der Journalisten zu
Demokratiedefiziten und wirtschaftlichen und außenpolitischen
Fehlleistungen konnte Putin nicht überzeugend entkräften. Aggressive
Vorwärtsverteidigung sieht anders aus und setzt sich mit konkreten
Sachverhalten auch konkret auseinander. Putin indes flüchtete sich
mit der Rhetorik eines kalten Kriegers in dumpfe Drohungen: Versuche,
den russischen Bären an die Kette zu legen, würden übel ausgehen.
Da

Weser-Kurier: Zu Sonys Film-Rückzieher schreibt Daniel Killy:

Zwei Reporter kriegen ein Exklusiv-Interview mit
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un, die CIA klinkt sich ein und setzt
die Männer als Killer auf den Irren in Pjöngjang an: Wie großes Kino
klingt der Plot von "The Interview" nicht – und dennoch wird die
Krawall-Komödie zum Hit. Denn der Film kommt in den Giftschrank – aus
Angst vor diffusen Drohungen vermutlich nordkoreanischer Hacker. Als
vor Jahren der Streit um die Mohammed-Karikaturen eskalierte, standen
alle

Weser-Kurier:Über Putins Zynismus schreibt Doris Heimann:

Die Russen sind in Panik. Der Rubel-Verfall
vernichtet ihre Ersparnisse. Manche kaufen in letzter Minute Möbel
und Elektronik, um noch irgendetwas zu retten. Den Banken geht das
Geld aus. Doch für Wladimir Putin ist das keine Krise. In zwei
Jahren, so versichert er seinen verunsicherten Landsleuten, werde
alles wieder so sein wie zuvor. Fakt ist: Die Russen zahlen jetzt
nicht nur die Rechnung für die aggressive Außenpolitik des Kreml. Sie
zahlen auch für alles, wa

Badische Neueste Nachrichten: zu Edathy Kommentar von Martin Ferber

Edathy sieht sich unverändert als Opfer finstrer
Mächte, nicht als Täter, und beklagt die Vorverurteilung durch die
Medien. Von Reue keine Spur. Zwar räumt er ein, dass es "falsch"
gewesen sei, diese Filme bestellt zu haben, doch ansonsten bleibt er
bei seiner selbstgerechten Darstellung, dass alles legal gewesen sei.
Für die Kinder, oftmals Opfer von sexueller Gewalt, hat er kein
einziges Wort des Bedauerns übrig. Im Nachhinein unvorstellbar, dass
er

Stuttgarter Nachrichten: Fahren ohne Fahrerlaubnis: Reus

Fahren ohne Fahrerlaubnis ist beinahe ein
Allerweltsdelikt, wobei das nicht verharmlosend gemeint ist. Es
trifft Menschen, die ihren Führerschein verloren oder die noch nie
einen besessen haben. So wie Marco Reus. Was den Fall heraushebt, ist
die Prominenz des Delinquenten. Reus ist als Fußballer ein Star. Aber
das trifft es nicht ganz. In seiner Generation ist er der wohl
Begabteste. Damit steht er, im Unterschied zu anderen, die gegen
Paragraf 21 Straßenverkehrsgesetz ver

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kuba

Barack Obama hat im Verhältnis zu Kuba einen
historischen Schritt gewagt. Mit dem Eingeständnis des Scheiterns der
überholten Blockadepolitik gegenüber der nur 90 Meilen von Florida
entfernten Insel sorgt der Präsident für frischen Wind in der
Karibik. Damit wagt sich Obama mehr als seine Vorgänger, die aus
Angst vor den Exil-Kubanern vor der überfälligen Kurskorrektur
zurückgeschreckt waren. Doch die »Hardliner« in Miami und Was

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Edathy

Doch, Herr Edathy! Es geht mich als Bürger etwas
an, ob Sie pädophil sind oder nicht. Ich will nämlich nicht, dass ein
Mann, der sich Kinder-Nacktfotos herunterlädt, das deutsche Volk im
Bundestag vertritt. Egal, ob das legal ist oder nicht. Der
selbstgefällige Auftritt des einstigen SPD-Innenexperten ist schwer
zu ertragen. Nicht die Kinder bezeichnet er als Opfer, sondern sich.
Anstatt die moralische Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen,
reitet e

Schwäbische Zeitung: Schwierige Wahrheitssuche

Er hat selbst in fünf Untersuchungsausschüssen
mitgearbeitet, der sechste hat ihn jetzt vernommen. Sebastian Edathys
politische Karriere ist beendet, er hat nichts mehr zu verlieren –
und so schlägt er um sich. Vieles von dem, was er dem
Untersuchungsausschuss und zuvor der Presse erklärt, klingt
plausibel. Dass er frühzeitig von den Ermittlungen gegen sich
erfahren hat, die Schilderung, wie die SPD-Spitze mit ihm umging.
Doch es sind ungeheuerliche Vorwürfe.