Rheinische Post: Kommentar / Todesliste aufklären = Von Gregor Mayntz

Sie mordeten aus dem Hinterhalt, nahmen keine
Rücksicht, ob wenige oder viele Zivilisten bei Anschlägen gegen die
Bundeswehr getötet wurden. Wenn die Taliban den Maßstab liefern, den
sie in Afghanistan für sich beanspruchten, dann sind Todeslisten, auf
die Militärs die Namen und möglichen Koordinaten Verdächtiger
schreiben, die angemessene Reaktion. Doch das kann kein Maßstab für
einen Rechtsstaat sein. Grundsätzlich nicht, und besond

Rheinische Post: Kommentar / Schand-Urteile = Von Godehard Uhlemann

Die harten Urteile gegen die Brüder Nawalny
sind eine Schande für Russlands Regierende. Menschen, die berechtigte
Kritik an den politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Zuständen
im Land haben, leisten an sich Positives. Sie legen die Finger in die
Wunden eines Staates, der für seine Bürger da sein sollte und nicht
umgekehrt. Wer also Missstände aufspießt und auf Abhilfe drängt, hat
nichts vor den Schranken eines Gerichts zu suchen. Bei Russlands

Rheinische Post: Kommentar / Der Wert eines guten Arbeitsmarktes = Von Eva Quadbeck

Als Kanzlerin Merkel vor neun Jahren ihre erste
Neujahrsansprache hielt, nannte sie als "Problem Nr.1" die
"erschreckend" hohe Arbeitslosigkeit. Ein Jahr zuvor war die von
Rot-Grün beschlossene Hartz-IV-Reform gestartet. Sie sollte den
Arbeitsmarkt vom Kopf auf die Füße stellen und Grundlage des
Job-Wunders werden. Zehn Jahre nach dem Start der Reformen ist
Deutschland an einem Wendepunkt angekommen. Die große Koalition
entschärft mit der Rent

Lausitzer Rundschau: Die Frage nach dem Glück 2015 wird ein Jahr, in dem es um weit mehr als nur um Steuern geht

Da ist er also, der letzte Tag des Jahres. In
früheren Zeiten wurden an diesem Tag mit viel Lärm, Tanz und
Feuerwerk die bösen Geister des abgelaufenen Jahres ausgetrieben.
Daran werden in der heutigen Nacht die wenigsten denken. Wer glaubt
schon an Gespenster? Silvester hat heute eine andere Funktion. Die
Menschen nehmen Abschied von Problemen, ziehen einen Strich unter die
Widrigkeiten des Jahres 2014. Unter das wohltuende Gefühl des
Beendens mischt sich die Vorfreude

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Krieg in Afghanistan Beihilfe Dirk Müller

Es gehört zu den deprimierendsten Erkenntnissen
über die Amtszeit von Barack Obama, dass auch für diesen
US-Präsidenten Menschen- und Völkerrecht nicht unteilbar sind. Die
US-Streitkräfte haben unter seinem Oberbefehl die gezielten Tötungen
von vermeintlichen Feinden ohne Anklage und Prozess zu einer der
wirksamsten Waffen der Kriegsführung entwickelt und wer weiß wie oft
angewandt. Dass sich die Bundeswehr als verbündeter ISAF-Verband in

Weser-Kurier: Zu den Gaspreisen schreibt Petra Sigge:

Wer mit Öl heizt, kann sich freuen. Seit Monaten
wird Heizöl immer billiger. Wer den Wintervorrat im Sommer noch nicht
gebunkert hat, wird jetzt sogar dafür belohnt. Nicht so die
Gasverbraucher. Sie müssen die Vorratshaltung ihrem Gaslieferanten
überlassen. Vielleicht hat der sich langfristig zu höheren Preisen
eingedeckt, weil er seinen Kunden Preisstabilität garantiert.
Vielleicht aber macht der jetzt auch richtig Kasse, weil er zu
aktuell geringen Gro&

Westfalenpost: Adré Schweins zum Jahreswechsel 2014/2015

Was ist angemessen in einer frostigen
Silvester-Nacht: der kühle Blick zurück auf 2014 – oder ein
warmherzig hoffnungsvoller Ausblick? Nach einem Jahr, in dem
undenkbare Machenschaften in Flüchtlingsunterkünften für Schlagzeilen
sorgten, in unserer Gesellschaft Misstrauen sowie Diskussionen über
das Miteinander an Hitzigkeit zunahmen, voll besetzte Flugzeuge
verschwanden oder abgeschossen wurden, da drückt neben den vielen
strukturellen Problemen im Inlan

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar 2015 – ein Jahr der Zukunftschancen German Mut statt German Angst THOMAS SEIM

So war 2014: Die Börse knackte die
10.000er-Marke beim Aktien-Index Dax. Die Arbeitslosigkeit sank auf
einen neuen Tiefstand. Die Neuverschuldung des Staates sank de facto
bereits auf fast null. Die Löhne stiegen um 2,6 Prozent, gleichzeitig
sank die Inflationsrate auf 0,8 Prozent. Die Reallöhne stiegen damit
so deutlich wie seit drei Jahren nicht mehr. Der Mindestlohn ist
eingeführt und akzeptiert. Kurz: Den Menschen in Deutschland geht es
gut. Allein: Die gute Lage un

Allg. Zeitung Mainz: Vom guten Despoten / Leitartikel zur Unteilbarkeit demokratischer Werte

Jahresrückblicke machen uns stets die "Gnade der
Geografie" bewusst, wie ein Kollege treffend formulierte. Wenn wir
nicht gerade von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht werden,
finden die Katastrophen an anderen Schauplätzen dieser ebenso schönen
wie zerbrechlichen Welt statt. Auch wenn uns die kriegerischen
Konflikte in der Ostukraine bedrohlich nahegekommen sind und die
bestialischen Hinrichtungs-Videos durch den Islamischen Staat (IS)
über die sozialen