Rheinische Post: Kommentar / Europa zählt nicht = Von Anja Ingenrieth

Den verbalen Ausfall von US-Spitzendiplomatin
Victoria Nuland gegen Europas Krisenmanagement in der Ukraine mag man
als Ausrutscher werten. Doch er offenbart, was Washington von der EU
hält: nicht viel. Amerika fehlt eine Telefonnummer in Europa, die
schon Außenminister Kissinger einst forderte. Stattdessen bietet der
Staatenverbund drei Präsidenten und eine Quasi-Außenministerin auf,
die am Gängelband der Hauptstädte tanzt. Denn in Kernfragen der
Auße

Rheinische Post: Kommentar / Der Größenwahn schadet Olympia = Von Martin Beils

Man muss nicht sonderlich romantisch veranlagt
sein, um sich gerade jetzt nach Winterspielen im menschlichen Maßstab
zurückzusehnen. Nach einem Sportfest, wie es das norwegische
26.000-Einwohner-Städtchen Lillehammer vor 20 Jahren geboten hat. Das
Budget dieser schönsten und von der Sonne verwöhnten Winterspiele der
Geschichte lag bei einer Milliarde Dollar. Die Kosten für Sotschi
2014 werden auf bis zu 54 Milliarden geschätzt. Doch eine Neuauflage
nach Li

Südwest Presse: Kommentar zur GELDPOLITIK

Die gute Nachricht aus Karlsruhe zuerst: Die
Verfassungsrichter schieben die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit
der EZB-Politik dorthin, wo sie hingehört: auf die europäische Ebene.
Denn es geht um die Europäische Zentralbank und nicht nur um die
Bundesbank. Dass die oberste europäische Instanz dieses leidige Thema
irgendwann abschließend juristisch klären wird, darf auch noch als
gute Nachricht durchgehen. Damit ist aber das Positive an der

Mittelbayerische Zeitung: Schrecklich nette Freunde / Die F-Affäre offenbart, was die US-Regierung wirklich von der EU hält. Dies nützt vor allem Putin. Leitartikel von Hanna Vauchelle

Das F-Wort ist in den USA ein absolutes Tabu.
Es ist sogar so unfein, dass sich die New York Times in ihrer
Berichterstattung über die Affäre an blumigen Umschreibungen entlang
hangelt. Nun hat es ausgerechnet eine US-Diplomatin in den Mund
genommen und die EU damit beleidigt. Die Empörung in Berlin und
Brüssel über die schrecklich netten Freunde überm Atlantik erscheint
also verständlich. Dabei hätte man zu normalen Zeiten über die rüde
&

WAZ: ADAC: Dem Totalschaden wachsen Flügel – Kommentar von Stefan Schulte

Vom "Totalschaden" sprach ADAC-Chef Meyer, als sich
das Frisieren der "Engel"-Statistik nicht mehr leugnen ließ. Er hätte
sich besser eine Steigerungsmöglichkeit offen gelassen. Denn was
anschließend noch über den Autoclub hereinbrach, passt auf keinen
Schrotthaufen.

So ist das immer, wenn Verantwortliche nur zugeben, was offenbar
ist statt reinen Tisch zu machen. Jener Mann, der noch bei der
Preisverleihung alle Vorwürfe "an den

Rheinische Post: Linssen gibt auch sein Amt als CDU-Kreisschatzmeister auf

"Mit sofortiger Wirkung" hat
Ex-NRW-Finanzminister Helmut Linssen im Zusammenhang mit seiner
Konto-Affäre auch das Amt des Schatzmeisters der CDU im Kreis Kleve
niedergelegt, das er seit 33 Jahren innehatte. Das erfuhr die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus
Parteikreisen. Auf einer Mitgliederversammlung der Partei will
Kreisvorsitzender Günther Bergmann dazu am Freitagabend eine
Erklärung Linssens verlesen, in der es h

Westdeutsche Zeitung: Bundesverfassungsgericht zu EZB-Anleihenkauf = von Peter Kurz

Auf den ersten Blick wirkt er wie vornehme
Zurückhaltung, der Richterspruch aus Karlsruhe zum Versprechen der
Europäischen Zentralbank (EZB), notfalls unbegrenzt Staatsanleihen
kriselnder Länder zu kaufen. Scheinbar gehorsam beugt sich das
höchste deutsche Gericht und reicht die Entscheidung an den
Europäischen Gerichtshof weiter. Sie ist endgültig Vergangenheit, die
alte Juristenweisheit: Über dem Bundesverfassungsgericht gibt es
keine höhere Instan

WAZ: „Fuck the EU“ aus  Amerika – Kommentar von Gudrun Büscher

Ojeoje. Im Telefongespräch mit dem US-Botschafter in
der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab Victoria Nuland ihre
diplomatische Zurückhaltung auf: "Fuck the EU" schimpfte sie. Das
muss Musik in den Ohren der abhörenden Geheimdienstler gewesen sein,
die sich doch zumeist durch viel Blabla quälen müssen. Das F-Wort
muss wie ein Geschenk geklungen haben – zu schön, um es für sich zu
behalten. Was aber sagt uns das?

Erstens: Nicht nur die Amerikaner