Einst war es die akademische Jugend, die dem
"Establishment" ihr Misstrauen aussprach. Heute sehen wohlgesetzte
Familienväter ihre Lebensweise infrage gestellt und tragen ihre Angst
vor sozialem Abstieg auf die Straße – bar jeder Erwartung, dass "die
da oben" sich darum kümmern. Die Demonstranten von heute erwecken
auch den Eindruck, sie wollten die Zeit in eine Zone der Sicherheit
zurückdrehen, die es in dieser globalisierten Welt nicht mehr geben
Uli Hoeneß wird von der öffentlichen Neugier mit der
Energie eines Stalkers verfolgt. Kaum ein Bericht, der nicht mutmaßt,
Hoeneß werde mit Samthandschuhen angefasst. Aber er wird behandelt
wie jeder andere: Er darf als Freigänger tagsüber in Freiheit, abends
kehrt er in die Zelle zurück. So will es das Gesetz. Uninteressant
für die öffentliche Neugier.
EZB-Chef Draghi erhöht die Dosis: Mehr Geld soll es
richten. Gerade im einst von Hyper-Inflationen geplagten Deutschland
wird sein Kurs kritisch beäugt. Denn so recht ist nicht zu erkennen,
dass die Geldpolitik von Europas Zentralbank Früchte trägt.
Augenfällig aber sind die unmittelbaren Folgen der
Niedrigzins-Strategie: Sparen lohnt sich nicht mehr, viele Menschen
bangen um ihre Altersvorsorge. Ein paar nette Worte für Deutschlands
Sparer findet Draghi, Aus
Die Welle war gewaltig, aber nun ist sie
ausgelaufen: Deutlich weniger Kommunen in NRW als im vergangenen Jahr
wollen 2015 eine Sekundar- oder Gesamtschule gründen. Dass die Zahlen
geradezu eingebrochen sind, sollte aber nicht zu dem Trugschluss
verleiten, Ministerin Sylvia Löhrmann sei mit ihrem Projekt
gescheitert, die Schullandschaft in NRW umzukrempeln. Mehr als 200
Neugründungen in nur vier Jahren sprechen eine andere Sprache.
Löhrmann hat daher recht, wenn sie von
Wenn Menschen in Not geraten, muss ihnen
geholfen werden. Auf die Standfestigkeit dieser moralischen Säule des
Abendlandes muss sich jeder verlassen dürfen, ansonsten würde Europa
einen gewichtigen Teil seines Selbstverständnisses aufgeben. Aber
ebenso klar muss sein, dass Menschen, die andere – auf welche Art
auch immer – in Notsituationen bringen, mit keiner Nachsicht rechnen
dürfen. Ihnen muss die ganze Härte des Gesetzes gelten. Was in den
vergangenen Tage
Die CSU hat ihre Lektion in Sachen Ausländer-
und Asylpolitik offensichtlich gelernt. Nachdem die Christsozialen
mit ihren populistischen Tönen bei der Europa-Wahl keinen Erfolg
hatten und die ganze Nation über die Partei lachte, weil sie
Ausländern in den eigenen vier Wänden die Verwendung der deutschen
Sprache vorschreiben wollte, liegt nun ein ausgewogenes Konzept zur
Asylpolitik vor. Ziel ist es, die Asylverfahren zu beschleunigen.
Dabei will die CSU nicht all
Die EU-Grenzschutz-Mission "Triton" funktioniert.
So zumindest könnte man die derzeitigen Meldungen über gerettete
Flüchtlinge auf Geisterschiffen verstehen, die offenbar in letzter
Sekunde vor einem dramatischen Zusammenstoß mit den Felsen der
italienischen Küste bewahrt worden sind. Die Wahrheit ist aber: Zum
Positiven hat sich nichts verändert. Die Zahl der Toten ist seit der
Einstellung des italienischen Seenotrettungsprogramm "Mare nostrum
Seit mehr als einem Jahr erzählt Recep Tayyip
Erdogan der türkischen und internationalen Öffentlichkeit, dass an
den Korruptionsvorwürfen gegen seine Regierung nichts dran ist. Er
spricht von einer Verschwörung von Regierungsgegnern – obwohl einige
seiner Ex-Minister offenbar tief im Korruptionssumpf stecken. Nun
muss ein Parlamentsausschuss in Ankara über eine Anklage gegen die
Politiker entscheiden. Es wird spannend in der türkischen Hauptstadt.
Erdogan
Bei der "BioStadt Bremen" geht es um gesünderes
Essen. Von daher passt der Startschuss für dieses Projekt wie gemalt
zum Jahresanfang. "Mehr Bio aus und für Bremen" – klingt wie der
kollektive gute Vorsatz einer ganzen Stadt fürs neue Jahr. Und die
Vorzeichen stehen gut. Was RotGrün da auftischt, hat auch die CDU
schon gefordert, und die Linke ist ohnehin nicht verdächtig, sich
gegen gesünderes Essen in Kitas und Schulen zu sperren. Al
Wo soll denn die Reise in der Rentenpolitik nun
eigentlich hingehen? Kaum zeigen die ersten Zahlen, dass sich die
Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren als echter (und ziemlich teurer)
Kassenschlager entpuppt, schlägt der Chef der Bundesagentur für
Arbeit die Gegenrichtung ein. Die Rente erst mit 70 – freiwillig
versteht sich – soll genauso möglich sein und angesichts des
drohenden Fachkräftemangels gefördert werden. Doch bisher fehlt es an
entscheidenden Voraussetzu