Mitteldeutsche Zeitung: zu Griechenland

Ein Mann, mit dem Finanzminister Varoufakis und
Premier Tsipras Politik machen wollen, ihr Verteidigungsminister
Panos Kammenos von der nationalkonservativen Partei "Unabhängige
Griechen", sieht es so: Bringt ihr kein Geld zu uns, bringen wir
Europas Flüchtlinge zu euch. Wer das als Fantasie eines
Rechtspopulisten betrachtet, hat sich getäuscht oder nicht richtig
zugehört. Denn auch der stellvertretende Innenminister von der linken
Syriza sagte letzte Woche ni

Mitteldeutsche Zeitung: zu Europa-Armee

Was die Ministerin das "Verflechten von Armeen"
nennt, ist eine sicherheitspolitische Vision aus dem Geist der
knappen Kassen. Aber wenn – wie in dem alten Witz – der Blinde und
der Lahme ihre Fähigkeiten zusammenwerfen, sind sie deshalb schon
eine respektheischende Erscheinung? Aus gutem Grund hat die Nato die
Selbstständigkeit der nationalen Armeen nicht angetastet. Die
Kontrolle der Bundeswehr durch den Bundestag ist der deutschen
Geschichte geschuldet. Sind wir sch

Rheinische Post: Russland bleibt isoliert

In der Frage der Ukraine-Krise steht der
japanische Ministerpräsident fest an der Seite des Westens. Zwar gilt
auch sein Regierungsstil als in Teilen autoritär und nationalistisch,
doch verträgt sich Japan angesichts seiner demokratischen und
freiheitlichen Werte mit den Europäern und den Amerikanern deutlich
besser als mit umliegenden Ländern wie Russland, China und auch
Südkorea. Die Japaner sind mit den Europäern solidarisch. Im
vergangenen Jahr hatten

Rheinische Post: Athen istüberfordert

Die Regierung in Athen ist mit ihrer Aufgabe,
Griechenland aus der Krise zu führen, offenkundig völlig überfordert.
Das machen nicht nur die wilden Interviews von Finanzminister
Varoufakis deutlich, die seinem Land mehr schaden als nützen. Auch
die Briefe, mit denen er die Eurogruppe zu raschen neuen
Kreditauszahlungen überreden möchte, zeugen mehr von seinem
ausgezeichneten, lyrischen Englisch als von praktischer Erfahrung.
Umso dringlicher ist es, dass die g

Rheinische Post: Affront gegen den Vereinssport

Es ist Ausdruck von Hilflosigkeit, wenn die
Gemeinden Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen. Handball-,
Volleyball- und Badmintonfelder eignen sich nicht für eine würdige
Versorgung von Menschen, die unter großem Leid ihre Heimat verlassen
mussten. Doch die Unterbringung dort ist auch ein Affront gegen den
Vereinssport. Den Klubs kurzerhand die Hallen zu nehmen, zeugt von
mangelnder Wertschätzung für das, was die ehrenamtlich tätigen
Trainer und &Uuml

Allgemeine Zeitung Mainz: Keine Ausreden mehr / Kommentar zur Schiersteiner Brücke

Natürlich hat die Rechnung, die die Industrie- und
Handelskammern Rheinhessen und Wiesbaden für die gesperrte
Schiersteiner Brücke aufmachen, ihre Unbekannten und auch daher auch
ein Stück weit ihre Schwächen. Aber dennoch ist der Versuch, bei der
Frage der Schäden für die Wirtschaft endlich ein wenig Licht ins
Dunkel zu bringen, aller Ehren wert – und von großer Bedeutung für
die weitere Debatte. Jetzt haben wir wenigstens eine Ahnung davon,

Stuttgarter Nachrichten: Griechenlands Regierung spielt ein schmutziges Spiel

Mag sein, dass die Nerven nach einer durch
überhebliche Großmäuligkeit gewonnenen Wahl mittlerweile bloß liegen.
Mag sein, dass die Aufgabe, das Land wieder halbwegs zukunftstauglich
zu machen, die politische Kraft bei weitem übersteigt. Mag sein, dass
man sich im Überschwang nationaler Selbstüberschätzung an den
riesigen Herausforderungen verhoben hat. Gut möglich auch, dass man
einfach den völlig falschen Ton wählt, hilfswillige, aber

WAZ: Problem erkannt, Problem verdrängt. Kommentar von Stefan Schulte zur Altersarmut

Auf das deutsche Rentensystem blicken die
allermeisten Länder voller Neid. Das gern geschmähte Umlagesystem hat
sich als krisenfest erwiesen, und es wird auch in Zukunft den meisten
Versicherten ein Altern in Würde ermöglichen. Weil aber künftig
weniger Berufstätige mehr Ruhegelder finanzieren müssen, wird die
staatliche Rente sinken und für viele Menschen allein nicht mehr
ausreichen. Das liegt weder in der Verantwortung der
Rentenversicherung noch d

Allg. Zeitung Mainz: Wachsam / Kommentar zum Islamismus

Tue Gutes und rede darüber. So hieß in
ungefährlicheren Zeiten der oberste Grundsatz erfolgreicher
Öffentlichkeitsarbeit. Heute lautet er leider anders: Tue Schlechtes
und rede noch viel mehr darüber. Zumindest für islamistische
Terrorgruppen gilt dies. IS flutet das Netz mit Gräuelvideos, Boko
Haram hat sich eine Art eigenes Facebook zugelegt, und auch die
Taliban sind keine Steinzeitkrieger. Die digitale Fratze des Terrors
ist überall. Und trotzd