Nein. Diese grölende Menschenmenge, die im sächsischen Clausnitz
Flüchtlinge mit Hass und Hetze ("Raus hier") begrüßte, ist nicht das
Volk. Zum Glück nicht. Deutschland ist, man darf das nicht vergessen,
in seiner großen Mehrheit ein Volk, das Schutzsuchenden mit
Solidarität, Humanität und Respekt begegnet. Was in Clausnitz
geschehen ist, ist in seiner Wirkung deshalb fatal. Es motiviert den
von Fremdenfei
Donald Trump ante portas. Mit seinem
zweistelligen Sieg in South Carolina ist der Rechtspopulist der
Präsidentschafts-Nominierung bei den Republikanern einen großen
Schritt nähergekommen. Nichts blieb im Wahlkampf an dem
"Teflon"-Kandidaten hängen. Ungestraft schlachtete Trump eine heilige
Kuh der Republikaner, als er mit dem Irak-Krieg abrechnete und George
W. Bush für den 11. September zur Rechenschaft zog. Folgenlos konnte
Trump auch den Papst schelten
Manchmal sind es die großen Innovationen, die
die Welt verändern. Die Dampfmaschine, das Auto, der Computer, das
Smartphone. Manchmal sind es Visionen, die ganz neue
Gesellschaftsformen hervorbringen. Aber viel öfter sind es die
kleinen Ideen, die das Leben von einzelnen, von Gruppen oder gar
ganzen Gesellschaften verändern. Das ist heute einfacher als je
zuvor. Wer eine gute Produktidee hat, kann sie ausprobieren, online
vertreiben und im Dialog mit dem Kunden verbes
Wann ist der Tiefpunkt endlich erreicht, damit es
anschließend aufwärts gehen kann? Nach den menschenunwürdigen Szenen
vom Donnerstag in Clausnitz, als verängstigte Flüchtlinge von der
Polizei aus einem Bus geholt werden mussten, um sie vor dem rechten
Mob und dessen Unberechenbarkeit zu schützen, am Wochenende nun
Bautzen. Mehr als 1000 Attacken auf Unterkünfte gegen Flüchtlinge und
Asylbewerber gab es laut Statistik im vergangenen Jahr. Dennoch l&a
Wären heute schon Wahlen, stünden sich Clinton und
Trump gegenüber. Wenn das auch im November so sein sollte, kann man
nur hoffen, dass sich die Vorhersage des Bush-Freundes Lindsey Graham
erfüllt. Der hat gesagt, mit Trump würden die Republikaner bei der
Wahl geschlachtet. Und sie hätten es verdient, fügte er hinzu. Wo er
recht hat, hat er recht
Das Bild von Helmut Kohl und François Mitterrand
vor den Gräbern von Verdun hat sich eingebrannt. Der Handschlag der
beiden Männer, an den sich zum 100. Jahrestag der Schlacht jeder
erinnert, ist zum Symbol der deutsch-französischen Freundschaft
geworden. Kohl und Mitterrand waren nicht immer einer Meinung, doch
sie haben verstanden, dass beide Länder nur zusammen in Europa etwas
bewirken können. Eine Erkenntnis, die heute nicht mehr gilt. Das
deutsch-franz
Die Pöbler von Clausnitz und Bierflaschen
schwenkenden Schreihälse von Bautzen sind Idioten. Idioten, die
Flüchtlingskinder bedrängen, die dumme Sprüche bringen, wenn ein als
Asylbewerberheim vorgesehenes Haus in Flammen steht. Streiten um
Flüchtlingspolitik, Diskussionen, Demonstrationen: Das alles ist
möglich und gehört zur Demokratie. Schutzbedürftige zu quälen oder
Feuerwehrleute bei der Arbeit zu behindern – das gehört verfolgt. D
Auf einer dieser Plattformen im Internet gibt es
ein noch nicht so altes Schlagwort, das auch für die Vorgänge in
Clausnitz, Bautzen und sonst wo taugt: "wirristdasVolk". Es ist eine
Persiflage auf die Parole "Wir sind das Volk" der friedlichen
DDR-Revolution 1989. Leider passt es auch auf die Ereignisse des
Wochenendes, auf die widerlichen, menschenverachtenden
Zusammenrottungen von Ausländerfeinden, Wirrköpfen, Alkoholisierten
und Menschen mit hohe
Mit der Parole "Wir sind das Volk" gaben in der
Wendezeit 1989/90 Hunderttausende Ostdeutsche ihrer Hoffnung auf
Freiheit und auf die Einheit Deutschlands Ausdruck. Es war eine
starke und wichtige Parole, eine die Menschen miteinander verband,
eine, die ihren Teil dazu beitrug, dass die Revolution gewaltfrei
blieb. Heute ist "Wir sind das Volk" zu einem hasserfüllten
Schlachtruf deformiert, missbraucht von fremdenfeindlichen
Bürgerinitiativen, von Pegida, AfD
Die Anhänger von Republikanern und Demokraten in
den USA haben mit ihrem Wahlverhalten in den Bundesstaaten Nevada und
South Carolina deutlich gemacht, wie gespalten die US-Gesellschaft
ist. Hoffnung auf Versöhnung zwischen den Wutbürgern, die dem
Populisten Donald Trump nachlaufen, und jenen Amerikanern, die es mit
der Establishment-Politikerin Hillary Clinton halten, ist nicht in
Sicht. Es sieht nun gar nicht mehr danach aus, dass sich ein Mann der
Mitte für die Republik