Stuttgarter Nachrichten: zu Daimler und Dieselgate

Gewiss – nach allem, was man weiß, hat das
Vorgehen von Daimler nichts mit dem gemein, was Volkswagen getan hat.
Bei Daimler hat man offenbar die Möglichkeit, die Abgasreinigung bei
kühleren Temperaturen herunterzufahren, großzügig genutzt. Dennoch
müssen Kunden nun erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass selbst Autos,
für deren Umweltfreundlichkeit sie besonders viel Geld ausgegeben
haben, im Alltag keineswegs so sauber sind, wie sie annehmen durften
– an

Westfalen-Blatt: zum EU-Türkei-Vertrag

Die EU steht bei der Türkei im Wort. Für jeden
Flüchtling, der sich nach Griechenland abgesetzt hat und wieder
zurückgebracht wurde, werde die Gemeinschaft einen Asylbewerber
aufnehmen. Das war der Deal. Doch wer gehofft hatte, hinter dem
Versprechen stecke so etwas wie ein Auflodern von Solidarität, sieht
sich getäuscht. Wenn die Bundeskanzlerin jetzt in die Türkei reist,
wird sie Fragen beantworten müssen. Vor allem die, warum sich die
Mitgliedst

Westfalen-Blatt: zur Abgas-Affäre

Also doch! Nicht nur Volkswagen hat bei den
Abgaswerten getrickst, auch andere deutsche und ausländische
Hersteller haben bei ihren Dieselautos Spielräume weidlich genutzt.
Sie waren nur offenbar nicht ganz so dreist wie die Wolfsburger,
sondern bewegten sich noch innerhalb einer großen Grauzone.
Wirklich überraschen kann das Ergebnis der Nachmessungen kaum. Denn
wer die Augen vor der Realität nicht verschlossen hat, dem ist seit
langem klar, dass zwischen d

Rheinische Post: Lehren aus Tschernobyl Kommentar Von Martin Kessler

Vor 30 Jahren havarierte der Reaktorblock 4 des
sowjetischen Kernkraftwerks Tschernobyl und riss eine Region mit
Millionen von Menschen in Mitleidenschaft. Obwohl deutsche
Energieversorger nicht müde wurden, die Unterschiede hiesiger
Reaktoren zu solchen sowjetischen Bautyps zu betonen, war es der
erste Schlag gegen die Kernkraft. Inzwischen ist der Ausstieg in
Deutschland Gewissheit, wenn auch manche dieser Energieart
nachtrauern. Wahr bleibt: Die Atomkraft hat sich nur mit öffe

Börsen-Zeitung: Verlockende Euro-Zinsen, Marktkommentar von Kai Johannsen

Argentinien hat sich mit einem spektakulären
Auftritt an den internationalen Anleihemärkten zurückgemeldet. Das
war eine der wichtigsten Nachrichten in der Fixed-Income-Szene in der
gerade abgelaufenen Woche. Das im Jahr 2001 zahlungsunfähig gewordene
Land, das seitdem auch nicht mehr am Markt aktiv war, startete im
Dollar gleich mit vier Tranchen durch und räumte mächtig ab. Die
Investoren standen Schlange bei den Konsorten – globale Koordinatoren
des Deals war

BERLINER MORGENPOST: Angekündigte Verschiebung / Kommentar von Joachim Fahrun zum Flughafen BER

2018! Erstmals hat Berlins Regierender
Bürgermeister Michael Müller (SPD) diese Jahreszahl für eine
Eröffnung des Flughafens BER in den Mund genommen. Er bereitet den
Boden für eine weitere Verschiebung des Starttermins. Dabei ist klar,
dass niemand einen Flughafen mitten im Winter eröffnen würde. Dann
besteht die Gefahr, bei Frost die Jets enteisen zu müssen und den
Kinderkrankheiten eines derart komplexen Systems weiteres Chaos
hinzuzufügen. O

Neue Westfälische (Bielefeld): Rückrufaktion deutscher Autohersteller Desaster fürs Image Andrea Frühauf

Autobesitzer hatten es schon lange befürchtet.
Schummel-Ingenieure gibt es nicht nur bei Volkswagen. Nach der
Abgasaffäre des Wolfsburger Autobauers rufen mehrere deutsche
Hersteller wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abgasbehandlung
europaweit Hunderttausende Diesel-Fahrzeuge zurück – darunter auch
Autos von Audi, Mercedes, Opel und Porsche. Viele der in Deutschland
fahrenden Autos stoßen im Verkehr eben sehr viel mehr Stickoxide aus
als bei den offiziellen

Schwäbische Zeitung: Schwieriger Besuch – Kommentar zu Merkels Türkeireise

Manches ist der Bundeskanzlerin vorgeworfen
worden: dass sie die Flüchtlingskrise falsch angepackt habe, dass sie
seit dem EU-Flüchtlingspakt gegenüber dem türkischen Präsidenten zahm
sei, Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen die Pressefreiheit
nicht direkt anspreche.

Feigheit vor ausgesprochen kniffligen Situationen kann ihr sicher
nicht angelastet werden. Dass sie heute mit dem EU-Ratspräsidenten
ins türkisch-syrische Grenzgebiet re

Rheinische Post: Es stinken nicht nur die Diesel-Fahrzeuge Kommentar Von Florian Rinke

Das Erschütternde am Verlauf des gestrigen
Tages ist, dass es so viel Erschütterndes gibt: Da sind die
Autohersteller, die offenbar jede noch so kleine Gesetzeslücke
ausnutzten, um weniger zur Bekämpfung von schädlichen Abgasen tun zu
müssen – egal, welche Folgen diese für die Gesundheit der Menschen
haben. Da ist der Vorstand des größten Abgas-Tricksers Volkswagen,
der kaum abschätzen kann, welche Folgen der Skandal und die damit
verbund

Rheinische Post: Kosten für Flüchtlinge Kommentar Von Eva Quadbeck

Wenn diplomatisch geschulte Verhandler sagen,
dass "intensiv" diskutiert worden sei, dann darf man das getrost so
übersetzen: Es gab Streit, es hat geknallt, eine Einigung war nicht
möglich. Eben diese Beschreibung trifft auf die zweitägigen
Verhandlungen von Bund und Ländern über die Aufteilung der
Flüchtlingskosten zu. Nun könnte man vom Versagen der Politik
sprechen, die es weder schafft, sich auf die Finanzen zu einigen,
noch in einer so wi