Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Wirtschaftsnobelpreis: Richard Thaler ist ein würdiger Nobelpreisträger, denn er begnügt sich nicht mit ökomischen Modellen.

Ökonomische Akteure sind Menschen, und die ökonomischen Modelle müssen das berücksichtigen, lautete Richard Thalers ebenso schlichte wie entlarvende Antwort. Denn in der Tat dominiert in den Wirtschaftswissenschaften seit je das Bild des völlig rational handelnden Menschen, das mit der Realität nichts zu tun hat. Aufgrund seiner Eindimensionalität passt es aber prächtig in die mathematischen Modelle, […]

Westfalenpost: Reichlich Konfliktpotenzial / Kommentar von Monika Willer zur Frankfurter Buchmesse

Ohne Lesekompetenz gibt es keine Meinungsbildung und damit keine Demokratie. In Zeiten des internationalen Säbelrasselns und der bewusst in demagogischer Absicht verbreiteten Falschmeldungen gewinnt das kritische Lesen daher an neuer Bedeutung. Die Frankfurter Buchmesse, der weltweit wichtigste und größte Umschlagplatz für Ideen, wird deshalb in diesem Jahr eine politische, und zwar mit reichlich Konfliktpotenzial. Alle […]

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wirtschaftsnobelpreisverleihung

Wer kennt ihn nicht, den Homo Oeconomicus, der mit vielen Grafiken und Tabellen glaubhaft machen will, dass sich die Nachfrage, der Börsenkurs und die ganze Konjunktur nur so und nicht anders entwickeln können? Dabei stellte schon Ludwig Erhard fest: 50 Prozent der Wirtschaft sind Psychologie. Ohne Erhards Zutrauen in die Verbraucher würden wir noch planwirtschaftlich […]

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Zuwanderungskompromiss von CDU und CSU

Was ist der Kompromiss, auf den sich CDU und CSU geeinigt haben, am Ende wert? Einiges spricht dafür, dass die ziemlich vage formulierten Absichtserklärungen (»Wir wollen erreichen…«) die Sondierungsrunden mit Grünen und FDP nicht komplett überstehen werden. Darauf lassen die ablehnenden Reaktionen der Grünen schließen. Wenn ein führender CDU-Politiker sagt, dass man »möglichst viel davon […]

Lausitzer Rundschau: Zum Kompromiss der Unionsparteien und der Flüchtlings-Obergrenze Wortgirlanden für Wähler

Wie man versuchen kann, sich selbst, seine Partei und die Wähler mit Wortgirlanden zu übertölpeln, dafür bietet der Kompromiss von CDU und CSU über ein „Regelwerk zur Migration“ ein hübsches Beispiel. „Wir wollen erreichen“, heißt es da, dass pro Jahr nicht mehr als 200 000 Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen werden, inklusive Familiennachzug, abzüglich […]

Schwäbische Zeitung: Das Ende des Schaukampfs – Leitartikel zu CDU/CSU

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. So heißt es im Buch des „Predigers“ im Alten Testament. In diesem biblischen Sinne erklärt auch Kanzlerin Angela Merkel, die Pfarrerstochter, warum die Union sich jetzt und nicht schon vor eineinhalb Jahren auf eine Linie zur Flüchtlings- und Migrationspolitik geeinigt hat. […]

Börsen-Zeitung: Feuerwehr gesucht, Kommentar zum Europäischen Währungsfonds von Andreas Heitker

In der Eurozone herrscht eine relativ große Einigkeit, dass bei künftigen, wohl kaum zu vermeidenden Krisen der Internationale Währungsfonds (IWF) keine wesentliche Rolle mehr bei der Problemlösung spielen sollte. Europa braucht demnach eine eigene Feuerwehr, die auch in der Lage sein sollte, größere Brände zu löschen. Dies hat mit den Erfahrungen aus der Griechenland-Krise zu […]

Mittelbayerische Zeitung: Waffenwahn in den USA / Das nächste Massaker ist nur eine Frage der Zeit. Amerika bleibt im Würgegriff des Waffenkults. Leitartikel von Thomas Spang

Eine Woche nach dem Massaker in Las Vegas wissen wir trotzt „Rund-um-die-Uhr“-Berichterstattung wenig über die Motive des Täters. Dafür verstehen wir umso besser, warum der nächste Massenmord nicht eine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“ ist. Zuerst und zuvorderst hat das mit dem Waffenkult in einem Land zu tun, in dem es mehr Schießeisen […]

Rheinische Post: Kommentar: Recht des Rechtsstaats

Der Kompromiss zwischen CDU und CSU bei dem Thema Obergrenze folgt dem gesunden Menschenverstand, er hätte längst beschlossen werden können. Die CSU bekommt die staatliche Belastungsfähigkeit, die schon Ex-Bundespräsident Joachim Gauck benannte, schriftlich festgelegt. Das Wort „Obergrenze“ wird aber vermieden, denn eine solche numerische Grenze für Asyl ist im Grundgesetz nicht vorgesehen und Unsinn. Darauf […]

Rheinische Post: Kommentar: Erdogan gegen alle

Es gibt kein spezielles Problem zwischen Deutschland und der Türkei, es gibt nur ein Problem, und sein Name lautet Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident und seine Getreuen sind felsenfest davon überzeugt, dass einige westliche Regierungen aus politischen Gründen eine schützende Hand über die Drahtzieher des vereitelten Putschs von 2016 halten. Um der angeblichen Verschwörer […]