Die Apotheker fordern die Krankenkassen zu mehr
Fairness und partnerschaftlichem Umgang bei der Sicherstellung der
Arzneimittelversorgung auf. Dies betrifft sowohl die bevorstehenden
Verhandlungen über den Apothekenabschlag als auch das
verantwortungsvolle Abschließen von Rabattverträgen. „Das Verhältnis
von uns Apothekern zu den Krankenkassen sollte ein faires und
partnerschaftliches sein“, sagte Fritz Becker, Vorsitzender des
Deutschen Apothekerverbandes (DAV), anlässlich der Eröffnung der
pharmazeutischen Fachmesse EXPOPHARM. Parallel zur Messe beginnt
heute der Deutsche Apothekertag (11.-13. Oktober) in München.
Zum Zwangsabschlag der Apotheken zugunsten der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) sagte Becker: „Es ist vom –Status Quo ante–
aus zu verhandeln und der lautet unmissverständlich 1,75 Euro. Sollte
der GKV-Spitzenverband jedoch keine Einigungsbereitschaft zeigen,
dann wissen wir unsere Kolleginnen und Kollegen solidarisch und
kollektiv hinter uns.“ Für 2011 und 2012 wurde per Gesetz ein
„Sonderopfer“ der Apotheker durch Erhöhung des Abschlags von 1,75 auf
2,05 Euro pro rezeptpflichtiger Arzneimittelpackung festgelegt; für
2013 stehen Verhandlungen an. „Falls der GKV-Spitzenverband den
Ausgangswert für die Verhandlungen anders sehen sollte, wird der
Deutsche Apothekerverband sehr schnell die Schiedsstelle anrufen.“
„Ohne den Einsatz der Apotheker würde kein einziger Cent aus den
Rabattverträgen gehoben werden können. Statt diesen Einsatz zu
würdigen, werden wir aber von einigen Krankenkassen mit
abenteuerlichen Mahnschreiben überhäuft. Partnerschaftlicher Umgang
ist das nicht – ganz im Gegenteil“, sagte Becker. „Womit wir uns
nicht abfinden wollen, ist, dass immer wieder Arzneimittel unter
Vertrag genommen werden, die nicht oder nicht in ausreichender Menge
zur Verfügung stehen.“ Das Chaos mit den Grippe-Impfstoffen, das
derzeit in einigen Bundesländern herrsche, sei ein aktuelles Beispiel
für die Probleme bei Ausschreibungen der Kassen, so Becker. „Die
Verantwortung liegt hier klar und eindeutig bei den Kassen. Wer
milliardenschwere Einsparungen generieren will, der muss seine
Verträge sauber aufsetzen und sauber in den Markt einführen.“
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